Diabetes: Vitamin D-Mangel bei sechs von zehn Patient:innen
Knapp neun Millionen Menschen leiden allein hierzulande unter Diabetes mellitus Typ 2 und einer damit verbundenen Einschränkung der Lebensqualität. Doch damit nicht genug. Wer von der Erkrankung betroffen ist, weist häufig auch einen Mangel an Mikronährstoffen auf. So haben sechs von zehn Diabetes-Patient:innen einen Vitamin D-Mangel, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Ein Vitamin D-Mangel ist mit verschiedenen Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden, allem voran einer Beeinträchtigung der Knochengesundheit. Daher sollte auf eine ausreichende Versorgung geachtet werden. Davon ist die Rede, wenn die Serumkonzentration von 25-Hydroxyvitamin D (25OHD) zwischen 50 und 75 nmol/l lieg. Werte zwischen 30 und 50 nmol/l gelten als suboptimal, wohingegen bei unter 30 nmol/l von einem Mangel ausgegangen wird. Und dieser tritt häufig bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes auf. Genau leiden rund sechs von zehn Personen, die von Diabetes betroffen sind, unter einem Vitamin D-Mangel, wie Forschende herausgefunden haben.
Vitamin D dient als Überbegriff für die Gruppe der fettlöslichen Calciferole. Deren wichtigster Vertreter ist Colecalciferol – Vitamin D3. Dieses wird in der Haut bei Sonnenbestrahlung gebildet. Etwa 80 bis 90 Prozent können in der Regel über die körpereigene Bildung abgedeckt werden. Das Sonnenvitamin ist unter anderem wichtig für die Knochen- und Zahngesundheit und an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Außerdem kann Vitamin D auch die Krebssterblichkeit senken.
Knapp der Hälfte der Diabetiker:innen fehlen mehrere Mikronährstoffe
Forschende der IIHMR University in Jaipur (Indien) haben untersucht, wie gut beziehungsweise schlecht die Versorgung mit Mikronährstoffen bei Typ-2-Diabetiker:innen ausfällt. Denn: Kommt es zu einem Mangel an bestimmten Mikronährstoffen, können der Glukosestoffwechsel und die Insulinsignalwege beeinträchtigt werden, wodurch die Entstehung und/oder das Fortschreiten von Typ-2-Diabetes begünstigt werden könnten.
Für die Untersuchung wurden Patientendaten von mehr als 52.000 Personen mit Diabetes Typ 2 aus 132 Studien herangezogen. Überprüft wurde die Versorgung mit verschiedenen Vitaminen, Mineralien und Elektrolyten. Das Ergebnis: Insgesamt zeigte sich eine mangelhafte Mikronährstoffversorgung. Genau wies knapp jede/r zweite Teilnehmer:in einen Mangel an mehreren Mikronährstoffen auf. Frauen waren dabei öfter betroffen als Männer und es zeigten sich regionale Unterschiede.
Vitamin D-Mangel bei Diabetes am häufigsten
Am häufigsten trat dabei ein Vitamin D-Mangel unter Diabetes auf, und zwar bei sechs von zehn Patient:innen. Knapp 42 Prozent mangelte es an einer ausreichenden Magnesiumversorgung und fast 30 Prozent litten unter einem Vitamin B12-Mangel. Letzterer fiel unter einer Behandlung mit Metformin noch höher aus.
Nun müssen die Ergebnisse noch durch weitere, klinische Studien bestätigt werden, um sie auf die Allgemeinbevölkerung übertragen zu können. Ob Diabetes mellitus Typ 2 zu den Gründen für einen Mangel an Vitamin D und anderen Mikronährstoffen gehört oder ob andersherum der Mangel die Erkrankung begünstigt, ist bisher nicht abschließend geklärt und muss laut den Forschenden ebenfalls weiter untersucht werden.
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