Apotheker angelt sich Investor: „Petri heil“ eröffnet der „iCapio“-Gründer, Apotheker und leidenschaftlicher Angler Dr. Christopher Rupp seinen Pitch in der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“. Am gestrigen Abend sollte sein innovatives Angelködersystem nicht den Fischen, sondern den Investoren Carsten Maschmeyer, Dr. Georg Kofler, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Nils Glagau, geschäftsführender Gesellschafter von Orthomol, schmecken. Ziel des Apothekers war es, einen ganz besonders dicken Fisch zu fangen.
Rupp benötigt ein Investment von 95.000 Euro und bietet im Gegenzug 20 Prozent seiner Firmenanteile. Zu bieten hat der Apotheker aus dem niedersächsischen Gehrden einen neuartigen Angelköder für Raubfische. Die Idee kam Rupp vor etwa zehn Jahren auf einer erfolglosen Angeltour. Wind und Regen hatten das Meer stark eingetrübt. Im leidenschaftlichen Angler wurde der Wissenschaftler geweckt und Rupp stellte fest, dass die meisten Fische gar nicht gut sehen können. Die kurzsichtigen Meeresbewohner können nur auf etwa einen Meter scharf sehen und so blieben seine bunten Gummifische im trüben Wasser unentdeckt.
Rupp machte jedoch eine noch viel spannendere Entdeckung: „Fische können extrem gut riechen. Bis zu tausendmal besser als Hunde. Dennoch sind alle Raubfischköder nur darauf ausgelegt, gut auszusehen“, so Rupp. Der Apotheker entwickelte mit diesen Erkenntnissen ein Angelködersystem, das den Geruchssinn der Fische reizt – iCapio.
Der Köder ist in zwei „Geschmacksrichtungen“ erhältlich, Garnele und Hering, und „gibt dem Raubfisch, was er kennt und liebt. Den Geruch und Geschmack von echtem Beutefisch“, schwärmt Rupp. Das Ködersystem besteht aus zwei Teilen – einer Kapsel, die mit getrocknetem und gemahlenem Fisch befüllt ist, und einem kleinen Behälter als Außenhülle (transparent oder rot) mit Löchern, in den die Kapsel gesteckt wird. Im Wasser löst sich die Kapselhülle auf und der Fischgeruch überträgt sich auf den Köder. „Auf diese Weise werden die Fische doch noch überzeugt anzubeißen“, sagt Rupp.
Gleich drei Löwen bissen an – Maschmeyer, Kofler und Dümmel. Sowohl das Produkt als auch der Apotheker selbst konnte die Investoren überzeugen. Rupp und die Löwen haben jedoch nicht nur den deutschen Markt mit etwa fünf Millionen Anglern im Blick, sondern auch den US-Markt mit etwa 60 Millionen potenziellen Kunden. Nach telefonischer Rücksprache mit seiner Ehefrau stand Rupps Entscheidung fest. Die „Investition ganz ohne Haken“ ging an Carsten Maschmeyer.
Rupp entstammt einer Apothekerfamilie. Schon der Großvater betrieb eine eigene Apotheke in Hannover. Auch Vater und Bruder sind Apotheker. Der leidenschaftliche Angler ist in einem Pharmaunternehmen tätig. Trotz des Erfolges in der Gründershow plant er nicht, seinen Job an den Haken zu hängen.
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