Die richtige Handcreme zu finden ist nicht leicht, denn die Ansprüche sind oft groß. Sie soll nicht nur in ihrer Wirkung und den Inhaltsstoffen überzeugen und die Hände glatt und geschmeidig machen, sondern auch schnell einziehen und angenehm duften. Vor allem im Winter können die Hände eine Extraportion Pflege gebrauchen. Aber welche Handcreme ist die Beste? Öko-Test hat 50 Produkte untersucht und nicht nur Lob verteilt.
Die gute Nachricht vorweg: Die Hälfte der Produkte im Test aus Apotheke, Drogerie, Reformhaus, Supermarkt und Biofachhandel schneidet mit “sehr gut” ab. Die Bestnote wurde für alle zwölf Naturkosmetika im Test vergeben. Darunter sind auch die aus der Apotheke bekannten Marken Weleda Sanddorn und Dr. Hauschka (Wala). Elf Handcremes erhielten das Gesamturteil “gut”. Eine von ihnen ist Linola Hand (Dr. Wolff). Andere namenhafte Marken fallen beim Rundumschlag jedoch durch. Einmal wird das Urteil “befriedigend”, viermal “ausreichend”, zweimal “mangelhaft” und siebenmal “ungenügend” vergeben.
Der Grund für die schlechten Noten
Das Hauptproblem sind laut Öko-Test Mineralölbestandteile, mineralölbasierte Fette und Wachse, synthetische Polymere sowie der möglicherweise fortpflanzungsschädigende Duftstoff Lilial.
MOAH, PEG und problematische Duftstoffe
Drei Handcremes enthalten Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons (MOAH). Vor allem Mineralöle wie Paraffinum liquidum oder Cera Microkristallina können mit MOAH verunreinigt sein. Einige der Mineralölkohlenwasserstoffe stehen unter Verdacht krebserregend zu sein. Zwar ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nach derzeitigem Kenntnisstand kein gesundheitliches Risiko durch die in den Kosmetika enthaltenen Mineralölen zu erwarten, allerdings geht Öko-Test auf “Nummer sicher” und setzt auf Handcremes ohne Mineralöle.
In acht Produkten stecken Polyethylglykole (PEG) oder PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Das erntet von den Testern Kritik.
Bemängelt werden zudem künstliche paraffinartige Stoffe und/oder Silikone in sechs konventionellen Handcremes. So auch die Handcreme von Eubos Sensitive (Dr. Hobein). Die Tester kritisieren, dass sich die Substanzen nicht so gut in das Hautgleichgewicht integrieren lassen, wie natürliche Öle oder Fette.
Problemfall Lilial: Der Duftstoff ist in sieben Cremes enthalten und wird von der EU Verbraucherschutzkomitee Kosmetik als fortpflanzungsschädigend eingestuft. Auch bei den Erkältungsbädern, die Öko-Test untersucht hat, ist Lilial negativ aufgefallen und sorgte für einen Punkteabzug. Außerdem konnte in einer Handcreme Hydroxycitronellal nachgewiesen werden. Hierbei handelt es sich um einen “allergisierenden Duftstoff”, so Öko-Test.
Ein Problem für die Umwelt
Nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Umwelt können einige Handcremes problematisch sein. Beispielsweise synthetische Polymere, die nicht nur in der Verpackung, sondern auch in der Creme stecken. 21 Produkte bekommen Punktabzug. Außerdem wird um eine Note abgewertet, wenn die Handcreme in einem Umkarton verpackt ist, aber die Tube nicht aus Glas ist.
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