Auch im November wird es zahlreiche Neuheiten in den Apotheken geben. Dazu gehören Buscomint bei Reizdarm (Sanofi), Ibuprofen AL direkt Pulver zum Einnehmen und der Sidroga Riesengoldrutenkrautee im Filterbeutel.
Buscomint bei Reizdarm
Was ist drin und wofür wird es angewendet?
Das Arzneimittel kommt als mattgrüne und ovale Kapsel mit dem blassgelben Öl von Mentha piperita auf den Markt. Die magensaftresistente Darreichungsform enthält 0,2 ml Pfefferminzöl.
Buscomint bei Reizdarm ist ein pflanzliches Arzneimittel und kann ab einem Alter von zwölf Jahren – und einem Körpergewicht von mindestens 40 kg – zur Linderung von Bauchschmerzen, leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und Blähungen, besonders bei Patienten mit Reizdarmsyndrom angewendet werden.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung liegt bei dreimal täglich einer Kapsel. Diese wird unzerkaut und im Ganzen mit ausreichend Flüssigkeit eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit geschluckt. Tritt nach zwei Wochen keine Besserung auf oder verschlechtern sich die Beschwerden, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen. Die Anwendung kann über einen Zeitraum von drei Monaten fortgesetzt werden.
Wirkung
Der magensaftresistente Überzug gewährleistet die Freisetzung des Pfefferminzöls im distalen Dünndarm. So kommt es zu einer Entspannung des Kolons.
Achtung: Werden die Kapseln mit Nahrung oder einem Antazidum eingenommen, kann das Pfefferminzöl vorzeitig freigesetzt werden. Auch Protonenpumpenhemmer und H2-Antihistaminika können zu einer vorzeitigen Auflösung des magensaftresistenten Überzugs führen.
Studien bescheinigen Pfefferminzöl eine spasmolytische Wirkung auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Trakts. Zudem scheint das Öl die Bildung von Gallensäuren zu fördern. Pfefferminzöl wird außerdem eine choleretische und eine entschäumende Wirkung zugesprochen. Blähungen und Bauchschmerzen werden gemindert.
Ibuprofen AL direkt
Was ist drin und wofür wird es angewendet?
Das Pulver zum Einnehmen enthält Ibuprofen zu 200 beziehungsweise 400 mg. Die geringere Dosierung kann bereits ab einem Alter von sechs Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 20 kg angewendet werden.
Indiziert ist das Direktgranulat zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber.
Das Arzneimittel mit Zitronenaroma wird aus dem Beutel direkt in den Mund gegeben. Wasser ist nicht nötig, denn das Pulver löst sich auf der Zunge auf und wird mit dem Speichel geschluckt.
Dosierung
Dosiert wird in Abhängigkeit von Alter und Körpergewicht. Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren können maximal dreimal täglich (600 mg) einen Beutel zu 200 mg zu sich nehmen. Kinder zwischen zehn und elf Jahren können bis zu viermal täglich (800 mg) einen Beutel zu 200 mg anwenden. Ab einem Alter von zwölf Jahren liegt die empfohlene Dosis bei maximal sechs Beuteln pro Tag (1200 mg), verteilt auf mehrere Einzeldosen zu je ein bis zwei Beuteln. Zwischen den einzelnen Gaben sollten mindestens sechs Stunden Zeitabstand liegen.
Wirkung
Achtung! Analgetika-Warnhinweis-Verordnung beachten. Das Arzneimittel ist nur zur kurzfristigen Anwendung in der möglichst geringeren wirksamen Dosis geeignet. Generell sollten Schmerzmittel im Rahmen der Selbstmedikation nicht länger als drei Tage in Folge und nicht an mehr als zehn Tagen pro Monat eingenommen werden.
Ibuprofen ist aus der Stoffgruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und hemmt reversibel die Cyclooxigenase 1 und somit die Prostaglandinsynthese. Der Arzneistoff besitzt antiphlogistische, antipyretische und analgetische Eigenschaften.
Sidroga Riesengoldrutenkraut
Was ist drin und wofür wird es angewendet?
Ein Filterbeutel enthält 1,25 g Riesengoldrutenkraut. Der Arzneitee kann ab einem Alter von zwölf Jahren zur Durchspülung der ableitenden Harnwege sowie zur Vorbeugung von Nierengries und Harnsteinen angewendet werden.
Dosierung
Zwei Filterbeutel werden mit etwa 150 ml siedendem Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von 10 bis 15 Minuten werden die Filterbeutel entnommen und der Tee getrunken. Erwachsene und Jugendliche können bis zu viermal täglich eine Tasse trinken.
Wirkung
Das Kraut der Riesengoldrute wird traditionell bei Blasenentzündung und Harnwegbeschwerden eingesetzt. Der Pflanze werden diuretische – also ausschwemmende – Eigenschaften zugesprochen.
Achtung: Der Arzneitee sollte nicht von Patienten angewendet werden, die infolge einer eingeschränkten Herz- und Nierentätigkeit unter Ödemen leiden.
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