Husten, Fieber und Kurzatmigkeit gehören zu den Beschwerden einer Covid-19-Infektion. Die American Academy of Opthalmology (AAO) weist Augenärzte auf Berichte hin, die darauf hindeuten, dass SARS-CoV-2 auch Bindehautentzündungen verursachen kann.
„Mehrere Berichte deuten darauf hin, dass das Virus Bindehautentzündungen verursachen und möglicherweise durch Aerosolkontakt mit der Bindehaut übertragen werden kann“, schreibt die AAO. Patienten, die sich aufgrund einer Bindehautentzündung augenärztlich behandeln lassen und außerdem Fieber und Atemwegssymptome aufweisen sowie kürzlich in ein Risikogebiet gereist sind – oder deren Familienmitglieder vor Kurzem aus einem Corona-Hotspot zurückgekehrt sind –, könnten an Covid-19 erkrankt sein. Die AAO empfiehlt den Augenärzten das Tragen von Mund- und Nasen- sowie Augenschutz, wenn bei den Patienten der Verdacht auf Covid-19 besteht.
SARS-CoV-2 und Bindehautentzündung
Zwei Berichte deuten laut AAO darauf hin, dass SARS-CoV-2 eine Bindehautentzündung möglicherweise durch Aerosolkontakt verursachen kann. Den ersten Hinweis liefert eine im „Journal of Medical Virology“ veröffentlichte Studie an 30 in China hospitalisierten Covid-19-Patienten. Allerdings hatte nur eine Patientin eine Bindehautentzündung. Die Ergebnisse einer zweiten größeren Studie wurden im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Neun von 1.099 Patienten aus 30 chinesischen Krankenhäusern hatten eine Bindehautentzündung.
Studie mit 534 Patienten
Es gibt jedoch noch eine weitere Studie mit 534 Covid-19-Patienten, die im Mobile Cabin Hospital und Tongji Hospital rekrutiert wurden. Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2 und Augenmanifestationen. Die Forscher sammelten Informationen zu demographischen Merkmalen, Expositionsverlauf, Augensymptomen, systemischen Begleitsymptomen, angewendeten Augentropfen, Augenschutz sowie radiologischen Befunde der Patienten.
Das mittlere Alter der Patienten betrug 40 Jahre im Mobile Cabin Hospital beziehungsweise 50 Jahre im Tongji Hospital. 25 (4,7 Prozent) der 534 Covid-19-Patienten hatten eine Bindehautentzündung, mit einer durchschnittlichen Dauer von 4,9 ± 2,6 Tage hielt die Bindehautentzündung zwischen zwei und zehn Tagen an. Die Patienten beschrieben jedoch weitere Beschwerden wie ein trockenes Auge (112 Patienten, entspricht 21 Prozent), verschwommenes Sehen (68 Patienten, entspricht 12,73 Prozent) und Fremdkörpergefühl (63 Patienten entspricht 12 Prozent). 332 Patienten (62 Prozent) gaben an, einen Hand-Augen-Kontakt gehabt zu haben. Zudem wurden für einige Patienten Augensymptome in der Vorgeschichte dokumentiert.
Das Fazit der Studie: Eine Bindehautentzündung ist ein Covid-19-bedingtes Augensymptom, das möglicherwiese klinisch-diagnostisch von Bedeutung sein kann.
Weitere Informationen rund um Themen zum neuartigen Coronavirus findest du hier ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Rauchstopp mit Pflaster und Kaugummi: Tipps für die Beratung
Neues Jahr, neues Glück: Auch 2025 haben einige den Rauchstopp auf der Liste der Vorsätze stehen. Auch wenn ein starker …
Wegen Kristallen: Rückruf bei Metamizol
Im Sommer hatte Zentiva Pharma über Kristallisationen am Flaschenhals bei Metamizol Zentiva und Novaminsulfon Lichtenstein zu je 500 mg/ml Tropfen …
Fumaderm: Produktion wird eingestellt
Biogen stellt die Produktion und den Vertrieb von Fumaderm initial und Fumaderm ein. Patient:innen müssen auf Alternativen umgestellt werden. Restbestände von …