Dass Viren im Laufe der Zeit mutieren, ist ganz normal; so auch beim Coronavirus. Die Folgen können unterschiedlich sein, so können abgeschwächte Varianten aber auch gefährlichere Versionen entstehen, die zu schwereren Krankheitsverläufen führen können. In Norwegen sind zwei Varianten aufgetreten. Die Mutationen des Coronavirus werden vom norwegischen Gesundheitsamt FHI untersucht.
In Norwegen wurden zwei Mutationen des Coronavirus registriert, eine hatte bereits in Australien Infektionen ausgelöst. „Es ist das erste Mal, dass wir in Norwegen ein Virus mit dieser Mutation sehen. Es ist unklar, wie und wann das Virus in das Land gelangt ist. Fast identische Viren wurden kürzlich in einigen anderen europäischen Ländern gesehen“, teilt das Folkehelseinstituttet (FHI), das dem norwegischen Gesundheitsministerium unterstellt ist, mit. „Das Virus gehört zu einer genetischen Untergruppe des Coronavirus mit der Bezeichnung B.1.160.“
Die Coronavirus-Variante wurde bei Passagieren einer Busreise durch Südnorwegen entdeckt. Die Reisegruppe bestand aus 40 Passagieren einschließlich Reiseleiter und Fahrer und war sieben Tage unterwegs – fast alle Fahrgäste hatten sich in dieser Zeit infiziert. In 25 Gemeinden wurde nach möglichen Kontaktpersonen gesucht und bislang sind etwa hundert Fälle dokumentiert; fünf der Betroffenen wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Alle Patienten sollen im Rahmen eines Forschungsprojekts über ein halbes Jahr beobachtet werden.
Das genetische Material wurde untersucht und eine Mutation des Coronavirus mit einer Veränderung des größten Oberflächenproteins, dem Spike-Protein, nachgewiesen. Wie das FHI mitteilt, gab es bereits in Australien größere Ausbrüche dieser Virusvariante. Ähnliche Viren wurden auch im Vereinigten Königreich und in anderen europäischen Ländern nachgewiesen. Derzeit gebe es keine Informationen, die darauf hinweisen, dass dieses Virus einen schwereren Krankheitsverlauf verursache. Jedoch könnten Viren mit dieser Mutation die Infektiosität beeinflussen.
Die zweite Mutation des Coronavirus wurde an zwei Orten registriert – in einer Werft mit etwa 80 Infizierten und in Trondheim mit mehr als 1.000 Betroffenen. Vermutlich ist eine Gaststätte Ursprungsort der Infektionen. Analysen würden zeigen, dass sich beide Varianten ähnlich seien.
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