Dass Viren mutieren, ist keine Besonderheit. Durch Mutationen können abgeschwächte und gefährlichere Varianten entstehen – so auch beim neuartigen Coronavirus. Zu den besorgniserregenden SARS-CoV-2 Virusvarianten (Variants of Concern; VOC) gehört vor allem die britische Variante B.1.1.7, die sich laut Robert Koch-Institut (RKI) hierzulande immer weiter ausbreitet und bereits etwa 22 Prozent aller Corona-Fälle ausmacht.
B.1.1.7 (britische Variante), B.1.351 (südafrikanische Variante) und P.1 (Brasilien) wurden laut RKI bereits in Deutschland nachgewiesen. Die VOC könnten das Infektionsgeschehen antreiben und die Zahl der Corona-Fälle in die Höhe schnellen lassen. Das RKI hat sich einen Überblick über das Vorkommen der zirkulierenden VOC gemacht. Dazu wurden im Zeitraum vom 8. bis 14. Februar insgesamt 445.236 SARS-CoV-2-PCR-Testungen untersucht. Die Positivquote lag bei 7,5 Prozent. Von den positiven Tests wurden 25.490 weiter untersucht, wovon 23.330 auswertbar waren. Das Ergebnis: 22 Prozent der Fälle liefern einen labordiagnostischen Verdacht auf das Vorliegen der VOC B.1.1.7.
Dem RKI wurden von der zweiten bis zur sechsten Kalenderwoche 2021 „insgesamt 90.903 Ergebnisse zu Genomsequenzierungen oder Punktmutationsanalysen von SARS-CoV-2 positiven Proben zur Feststellung eines Hinweises auf Vorkommen einer VOC übermittelt“, von denen 11.921 positiv waren. Die Expert*innen konnten in dem Zeitraum einen Anstieg des Anteils der VOC verzeichnen. Die Daten zeigen, dass der Teil der britischen Mutation innerhalb von zwei Wochen von etwa 6 auf 22 Prozent anstieg. „Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die dominierende werden könnte”, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. „Besonders die Virusvariante, die das erste Mal im Verneigten Königreich entdeckt worden ist, bereitet uns Sorge”, so der Minister weiter. Denn der Anteil der britischen Variante verdoppele sich jede Woche.
Es sei jedoch ermutigend, dass trotz der Ausbreitung der Virusmutationen die Infektionszahlen weiter sinken. „Das bedeutet: Unsere Schutzmaßnahmen wirken“, so der Minister.
Auch die VOC B.1.351 breitet sich hierzulande aus. Ihr Anteil stieg von 0 Prozent in Kalenderwoche 1 bis auf 1,5 Prozent in Kalenderwoche 5 an.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …
SVA tagt: OTC-Switch für Sildenafil und Co.?
Am 21. Januar 2025 tagt der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) zum ersten Mal im neuen Jahr. Auf der Agenda steht …
Baclofen: Beeinträchtigung der Gehirnfunktion
Für einige Baclofen-haltige Arzneimittel gibt es neue Warnhinweise. Die Fach- und Gebrauchsinformationen müssen entsprechend angepasst werden. Genau droht unter der …