Corona und Krebs: Schützt die Impfung auch Immungeschwächte?
Menschen mit Vorerkrankungen haben ein besonders hohes Risiko für einen schweren Covid-19 Verlauf. Dazu gehören unter anderem Krebspatient:innen. Doch wie gut schützt eine Impfung Menschen mit Krebs gegen Corona?
Ältere und Personen mit schweren Vorerkrankungen gehören in der Corona-Pandemie zu den Hochrisikogruppen. Das bedeutet, bei ihnen ist die Gefahr für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion groß. Denn ist das Immunsystem bereits geschwächt, hat das Virus leichtes Spiel. Nicht umsonst steht daher der Schutz von Risikopatient:innen an oberster Stelle, auch in Sachen Impfpriorisierung. Aber kann die Impfung gegen Corona Krebs-Patient:innen überhaupt umfassend vor einer schweren Erkrankung oder sogar einer Infektion schützen? Immerhin ist ihr Immunsystem durch die Therapie oftmals zusätzlich geschwächt, was sich auch auf die Antikörperbildung auswirken kann. Die Antwort liefert eine neue Studie.
Demnach ermöglichen die beiden mRNA-Impfstoffe Comirnaty (BioNTech) und Spikevax (Moderna) einen guten Schutz gegen eine Corona-Erkrankung, auch bei Menschen mit Krebs. Dies zeigen die Ergebnisse einer Studie der University of Texas Health Science Center San Antonio mit Teilnehmer:innen aus der Schweiz und den USA. Ein Großteil von ihnen hatte vier Wochen nach der zweiten Impfdosis eine hohe Antikörperzahl gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gebildet, woraus sich ein Schutz von bis zu 94 Prozent ableiten lässt.
Das Besondere: Je nach Art der Krebs-Erkrankung sowie der entsprechenden Behandlung gab es Unterschiede. Am schwächsten fiel die Immunantwort demnach bei Personen aus, die an Leukämie leiden. Demgegenüber zeigten diejenigen mit festen Tumoren eine stärkere Immunreaktion. Einzelne Patient:innen wiesen dagegen überhaupt keine Immunantwort auf. Dies werfe laut den Studienautor:innen die Frage nach einer möglichen dritten Dosis auf, die womöglich nach Abschluss der Tumor-Therapie verabreicht werden könnte. Dies müsse allerdings noch in weiterführenden Studien überprüft werden.
Klar sei dagegen, dass eine zweite Impfdosis beinahe unverzichtbar ist. „Wir beobachteten einen signifikanten Unterschied in der Reaktion, wenn zwei Dosen gegeben wurde. Zumindest für Patienten mit Krebs sind zwei Dosen sehr wichtig für eine robuste Antikörper-Antwort“, heißt es von den Studienautor:innen. Dennoch raten die Forscher:innen Betroffenen auch bei vollständiger Impfung zur Vorsicht. Denn es bestehe immer ein gewisses Risiko, dass nicht genügend Antikörper gegen das Virus gebildet werden konnten.
Die potenziell gefährlichere Delta-Variante, die sich auch hierzulande immer weiter ausbreitet und mit „neuen“ milderen Symptomen wie Schnupfen und Co. auftritt, wurde in der Studie noch nicht berücksichtigt.
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