Urlaubszeit ist Reisezeit – auch in diesem Jahr. Zwar hat die Corona-Pandemie viele Reiseplanungen durchkreuzt und Erholung und Backpacking in fernen Ländern sind nicht möglich. Verreisen geht dennoch. Deutschland hat mit Bergen, Seen und Küsten einiges zu bieten und einzelne Länder haben ihre Grenzen wieder geöffnet. Ein Grund, warum die Reiseapotheke in diesem Jahr anders bestückt werden sollte.
In diesem Jahr ist wohl eher Heimaturlaub angesagt. Wandern, schwimmen, in der Sonne liegen oder Städte erkunden sind dennoch möglich. Zwar gibt es in wohl jedem Urlaubsort eine Apotheke, aber um kleine und größere Verletzungen oder Beschwerden schnellstmöglich und unkompliziert zu behandeln, sollte die Reiseapotheke eine gute Grundausstattung bieten. Das gehört neben der Dauermedikation noch in die Reiseapotheke:
Mundschutz und Desinfektion
In diesem Jahr ist alles anders. In der Reiseapotheke sollten aufgrund der Mundschutzpflicht ausreichend Mund-Nasen-Bedeckungen einen Platz finden. Aber auch Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion gehören als Urlaubsbegleitung mit in das Gepäck.
Mücken- und Zeckenschutz
Mückenstiche können die Urlaubsstimmung trüben und Zecken Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Wer in den Schwarzwald, nach Bayern und auch Teile Sachsens reist, begibt sich in ein Risikogebiet und sollte Repellentien und Zeckenzange, -karte oder Pinzette in die Reiseapotheke legen. Als Zeckenschutz eignen sich Produkte mit Diethyltoluolamid (DEET) und Icaridin, die in Abhängigkeit vom Präparat über einen Zeitraum von etwa fünf Stunden zuverlässig gegen Mücken und Zecken schützen können.
Sonnencreme
Ein Bad in der Sonne tut Körper und Seele gut. Der Akku wird wieder aufgeladen, der Teint färbt sich, die Vitamin D-Produktion wird angekurbelt und Endorphine freigesetzt. Also alles super, wäre da nicht die Gefahr von Sonnenbrand, Hautalterung und Hautkrebs. Allerdings kannst du mit einem Sonnenschutz vorsorgen. Daher sollte Sonnencreme unbedingt in die Reiseapotheke, ebenso wie ein After-Sun-Produkt und ein Präparat gegen Sonnenbrand. Geeignet sind Aloe Vera-Gel, Panthenol-Sprays oder kühlende Gele mit antiallergischen Wirkstoffen.
Faustregel Lichtschutzfaktor: Wer einen LSF 30 benutzt, verlängert die Eigenschutzzeit der Haut um das Dreißigfache. Dürfte man also ungeschützt zehn Minuten in der Sonne baden, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, sind es bei LSF 30 ganze 300 Minuten. Vorausgesetzt, es wurde genügend von dem jeweiligen Produkt verwendet.
Schmerzmittel, Blasenpflaster und Wundheilung
Ein Ausflug in die Berge zum Wandern oder ein Städtetrip können für die Füße zum Problem werden. Blasen sind mitunter vorprogrammiert, daher sollte ein Blasenpflaster unbedingt in die Reiseapotheke. Ebenso wie ein Schmerzgel mit beispielsweise Diclofenac, Ibuprofen, Beinwell oder Arnika gegen den umgeknickten Fuß oder Schmerzen in den Gelenken.
Tipp: Wer im Aktivurlaub Wadenkrämpfen vorbeugen oder entgegenwirken will, sollte ein Magnesiumpräparat im Gepäck haben.
Eine Schürfwunde bleibt mitunter auch im Urlaub nicht aus. Daher sollten Wunddesinfektion, Wund- und Heilsalbe und Pflaster in der Reiseapotheke nicht fehlen.
Tipp: Vor Reiseantritt den Termin der letzten Tetanusimpfung checken.
Übelkeit und Schmerzen
Die Reise mit dem Bus, der Bahn, der Fähre oder dem eigenen Auto geht nicht an jedem spurlos vorbei. Wer unter Reiseübelkeit leidet, sollte vorsorgen und Reisetabletten, -kaugummis oder -zäpfchen im Gepäck haben. Am besten nimmt man die Arzneimittel schon vor Reiseantritt ein, dann kann auch die Fahrt genossen werden. Geeignet sind Präparate mit Ingwer oder Dimenhydrinat sowie als wirkstofffreie Varianten Akupressurbänder.
Kopfschmerzen können auch im Urlaub auftreten, daher sollte ein Schmerzmittel in der Reiseapotheke enthalten sein.
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