In der Corona-Pandemie spielen Apothekenteams eine tragende Rolle und gehen häufig weit über die Belastungsgrenze hinaus. Diesen Einsatz können Inhaber*innen mit Bonuszahlungen – sogenannten Corona-Boni – würdigen. Doch wie oft kommen diese bisher zum Tragen?
Die Corona-Pandemie hält uns weiterhin in Atem und niemand weiß genau, wie sich die Situation in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird. Apotheken sind weiterhin eine wichtige Anlaufstelle für Bürger*innen. Insbesondere zu Beginn der Krise bekamen dies die Apothekenteams zu spüren und verzeichneten vielerorts einen wahren Kundenansturm. Arbeiten bis über die Belastungsgrenze hinaus war bei vielen Mitarbeiter*innen die Folge. Denn Gesundheitsminister Spahn stufte das Apothekenpersonal als systemrelevant ein.
Um den unermüdlichen Einsatz der Apotheker*innen und PTA zu honorieren, können sogenannte Corona-Boni ausgeschüttet werden. Diese Sonderleistungen, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 31. Dezember 2020 gezahlt werden, sind bis zu einer Höhe von 1.500 Euro steuerfrei. Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie oft von dieser Form der Wertschätzung Gebrauch gemacht wird und wer bisher von den Corona-Boni profitiert hat. Antworten darauf liefert eine neue aposcope-Umfrage.
Corona-Boni sollen gestiegene Arbeitsbelastung honorieren
Das Wichtigste zuerst: Auch wenn der Kundenansturm in vielen Apotheken inzwischen abgeebbt ist, sodass die Mitarbeiter*innen oftmals Überstunden abbauen oder sogar in Kurzarbeit geschickt werden, berichtet der Großteil der befragten Apotheker*innen und PTA (70 Prozent) von einer eher hohen bis sehr hohen Arbeitsbelastung in der Offizin. Besonders für März und April 2020 beurteilt die deutliche Mehrheit (87 sowie 64 Prozent) die Belastung im Vergleich zu „normalen“ Monaten dieser Jahreszeit als gestiegen oder deutlich gestiegen.
Als Dank und Wertschätzung für diesen unermüdlichen Einsatz spielen Corona-Boni in jeder vierten Apotheke eine Rolle. So geben 25 Prozent der Befragten an, in ihrer Offizin bereits einen Bonus gezahlt beziehungsweise bekommen zu haben oder dass eine solche Zahlung bereits in Planung sei. Gezahlt wurden meist Summen zwischen weniger als 250 Euro bis 500 Euro (59 Prozent). Für zwei Drittel der Umfrageteilnehmer*innen (66 Prozent) ist dies dagegen aktuell kein Thema.
Anerkennung erfolgt nicht nur durch Corona-Boni
Neben den Corona-Boni sind auch weitere Maßnahmen der Wertschätzung denkbar. In jeder fünften Apotheke spielen daher andere Gesten der Anerkennung derzeit eine Rolle (21 Prozent). Die Nase vorn (41 Prozent) haben dabei Essensgeschenke wie Süßigkeiten, Kuchen oder ein gemeinsames Frühstück, gefolgt von Sachgeschenken (38 Prozent) wie Gutscheinen oder einem Blumenstrauß. Auch „warme Worte“ – oder Dank, Lob und Motivation – kommen häufig zum Einsatz (29 Prozent). In knapp jeder fünften Offizin mit Gesten der Anerkennung sind auch betriebliche Geschenke wie Sonderurlaub oder der Ausgleich von Minusstunden von Bedeutung (19 Prozent).
Hinweis zur Methodik: aposcope befragt seit dem 25. Februar 2020 jede Woche verifizierte Apotheker*innen und PTA online zum Thema Coronavirus. An der aktuellen Umfrage nahmen am 19. Mai 2020 insgesamt 302 Apotheker*innen und PTA teil. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Apothekenlandschaft.
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