Beim Öffnen von E-Mails ist einmal mehr Vorsicht geboten. Denn wie APOTHEKE ADHOC berichtet, informieren Betrüger:innen derzeit per Mail über vermeintliche Chargenrückrufe und geben sich dabei als Abda aus. Beim Öffnen der enthaltenen Excel-Datei könnte die Apotheke Opfer einer Malware-Attacke werden.
Bei einer Malware-Attacke wird ohne eigenes Wissen eine Schadsoftware installiert und so persönliche Daten ausspioniert, Zugang zum Netzwerk erlangt oder das Gerät beschädigt. Ziel der Betrüger:innen ist es in der Regel, sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen. So kann der Computer beispielsweise beim Öffnen von E-Mail-Anhängen infiziert werden. Im aktuellen Fall enthält die Mail eine Excel-Datei – ein sogenanntes Maldoc.
Auf den ersten Blick erscheint die Mail authentisch. „Wichtige Arzneimittelmeldung!“ ist rot, fettgedruckt und eingerahmt überschrieben. Im Mailkopf befindet sich das Abda-Logo. Am Ende der Mail ist die offizielle Anschrift der Abda, das Logo der Arzneimittelkommission der Apotheker (AMK), eine Abbildung aus der „unverzichtbar“-Kampagne der Abda und der Slogan „Das E-Rezept kommt“ zu finden, wie APOTHEKE ADHOC berichtet.
Im Text geht es um einen „Chargenrückruf folgender Arzneimittel“ und eine vermeintliche „Liste folgender Arzneimittel die ab 24.03.2022 nicht mehr verkauft werden dürfen“ (Kommafehler im Original). Es folgen die Aufforderung „Hier können Sie die Liste als Excel-Tabelle herunterladen“ und der Link zur mutmaßlich virenbeladenen Excel-Datei.
Apothekeninhaber Reinhard Rokitta hat als Erster vor der Mail gewarnt und weist auf eine ganze Reihe von Indizien hin, die belegen, dass es sich bei der Mail um einen Betrugsversuch handele. „Ich habe noch nie eine Mail der Abda auf meine info@-Adresse erhalten“, sagt Rokitta. Auffällig ist auch die Mail-Adresse des Absenders: [email protected]. Warum sollte die Abda Chargenrückrufe über eine Mailadresse versenden, die zur Adexa zu gehören scheint? Ganz davon abgesehen, dass die Adexa den Begriff „Apothekengewerkschaft“ in ihren Mailadressen gar nicht benutzt, sollte in dem Kontext schon die Endung .com stutzig machen. Und dann ist da noch der Zeitpunkt der Mail: Sie wurde um 4:23 Uhr verschickt. „Um diese Zeit arbeitet doch niemand bei der Abda“, sagt Rokitta. Außerdem, so betont er, verschicke die Abda in der Regel keine Excel-Dateien. „Wenn, dann werden PDF-Dateien verschickt, aber auch das eher selten“, sagt Rokitta. Dabei muss man nicht mal auf solche technischen Angaben achten, sondern tut auch gut daran, sich kurz Zuständigkeiten ins Gedächtnis zu rufen: „Chargenrückrufe werden doch gar nicht von der Abda bekanntgegeben, sondern von der AMK!“
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