Schöne und gesunde Nägel gehören für die meisten Menschen zu einem gepflegten Erscheinungsbild. Jedoch kann es aufgrund verschiedener Faktoren dazu kommen, dass brüchige Nägel auftreten. Kund:innen suchen häufig Hilfe in der Apotheke, um das Problem schnell wieder in den Griff zu bekommen.
Brüchige Nägel können in zwei Arten unterschieden werden. Bei der Nagelabsplitterung in längsfaseriger, also vertikaler Richtung, wird von Onychorrhexis gesprochen. Dabei geht häufig eine Schädigung der Nagelplatte oder der Nagelwurzel (Wachstumszone des Nagels) voraus. Zudem kann auch eine Mangelerscheinung an Vitaminen oder der Einfluss von Hitze zu einer Onychorrhexis führen. Die Splitterung des Nagels in horizontaler Richtung wird als Onychoschisis bezeichnet. Charakteristisch hierfür ist die schichtweise, vom Rand ausgehende Zerstörung des Nagels. Ursächlich können hier eine Stoffwechselstörung, zu trockene Nägel, Mineralstoffmangel oder der Kontakt mit Chemikalien sein.
Vielfältige Ursachen für brüchige Nägel
Da brüchige Nägel aufgrund verschiedener Faktoren auftreten können, ist eine möglichst genaue Abklärung der Ursache im Beratungsgespräch sinnvoll. Dabei können äußere und innere Einflüsse, aber auch die Nagelpflege eine Rolle spielen.
Nagelpflege:
- Nagellack und Nagellackentferner: Gerade Nagellackentferner enthalten häufig Lösungsmittel, die austrocknend auf die Nägel wirken und so die Nagelstruktur schädigen können.
- Künstliche Nägel, Gelnägel: Das langfristige Tragen von künstlichen Nägeln oder Gelnägeln beeinträchtigt die Hornschicht. Zudem können sich Hohlräume zwischen dem Naturnagel und dem künstlichen Nagel bilden, die das Wachstum von Bakterien oder Pilzen fördern können.
- Nagelscheren und Nagelknipser: Durch das Zusammendrücken des Nagels, durch das Kürzen der Nägel mithilfe einer Nagelschere oder eines Nagelknipsers können sich Risse im Nagel bilden, die in der Folge zu einer Instabilität führen können.
Äußere Einflüsse:
- Hitze und Kälte: Starke Temperaturunterschiede können zu brüchigen Nägeln führen. Dies kann der Fall sein, wenn die Betroffenen durch ihre Arbeit (beispielsweise im Kühlhaus) ständig mit wechselnden Temperaturen zu tun haben. Aber auch in der kalten Jahreszeit machen die Temperaturschwankungen den Nägeln zu schaffen.
- Arzneimittel: Vor allem die Anwendung von Zytostatika führt durch die allgemeine Hemmung des Zellwachstums zu brüchigen Nägeln. Zudem können bestimmte Wirkstoffe durch die Einnahme Mangelerscheinungen hervorrufen.
- Chemikalien: Durch den Kontakt mit den in Reinigungsmitteln enthaltenen Chemikalien können Nägel nachhaltig geschädigt werden.
Innere Einflüsse:
- Erkrankungen der Schilddrüse: Sowohl eine Über-, als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zu brüchigen Nägeln führen. Ärztliche Hilfe ist hierbei unumgänglich.
- Hormonelle Schwankungen: Vor allem Frauen sind in Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahren von hormonellen Schwankungen betroffen, die auch negative Einflüsse auf die Nägel haben können.
- Fortgeschrittenes Alter: Durch das immer langsamere Nagelwachstum werden die Nägel dünner und brechen leichter.
- Psoriasis: Etwa 50 Prozent der Patient:innen, die an Schuppenflechte leiden, haben zudem auch Nagelpsoriasis, die die Stabilität der Nägel beeinträchtigt.
- Nagelpilz: Meist ist eine Nagelpilzinfektion gut an der Verfärbung und der Verdickung des Nagels zu erkennen. Bleibt der Pilz unbehandelt, steigt die Brüchigkeit der Nägel, bis sich die Nagelplatte schlussendlich sogar vom Nagelbett löst.
- Mangelerscheinungen: Brüchige Nägel können auch die Folge von einer mangelhaften Versorgung mit bestimmten Nährstoffen sein (beispielsweise Zink, Calcium, Eisen, Vitamin B7, Vitamin C, Folsäure).
Selbstmedikation und Tipps
Die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln, um eventuelle Mangelerscheinungen auszugleichen, ist nur dann zielführend, wenn auch tatsächlich ein Nährstoffmangel vorliegt. Somit ist es sinnvoll den Patient:innen zunächst anzuraten, diese Werte ärztlich kontrollieren zu lassen. Sollte bereits bekannt sein, dass ein Nährstoffmangel vorliegt, können spezifisch Nahrungsergänzungsmittel empfohlen werden. Zusätzlich ist auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Unter anderem Kürbiskerne, Linsen, Walnüsse, Haferflocken, Spinat, Milch, Fisch und Eier fördern das gesunde Nagelwachstum und sorgen für stabile Nägel.
Der Einsatz von Reinigungsmitteln, unpassende Nagelpflege und starke Temperaturschwankungen sollten, wenn möglich, vermieden werden. Zudem ist das Feilen der Nägel besser als die Verwendung einer Nagelschere oder eines Nagelknipsers. Beim Säubern der Nägel sollte auf die Verwendung sanfter Nagelbürsten geachtet werden. Wichtig ist auch das regelmäßige Eincremen, um vor allem die Nagelhaut vor Trockenheit zu schützen. Ebenfalls erhältlich sind spezielle Nagellacke, die wasserlöslich sind und den Nägeln durch ihre Zusammensetzung Mineralien zuführen. Das Auftragen des Lacks sollte im besten Fall am Abend erfolgen. Am nächsten Morgen können die Lackreste mit Wasser entfernt werden. Eine Anwendungsdauer von bis zu sechs Monaten wird empfohlen.
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