„Eine Grippeschutzimpfung ist die beste Maßnahme, um sich und andere gegen Influenza zu schützen“, so das Bundesgesundheitsministerium. Für die kommende Influenzasaison sehen allerdings einige schwarz und befürchten schon jetzt Lieferengpässe. Denn Personen ab 60 Jahren sollen mit einem Hochdosis-Impfstoff geimpft werden. Allerdings hat bislang nur eine Vakzine eine Zulassung. Um Engpässen vorzubeugen, will das BMG die „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen Influenza und Masern“ anpassen und den Anspruch auf inaktivierte, quadrivalente Influenza-Impfstoffe ermöglichen. Für Ältere muss es also laut BMG nicht zwingend der Hochdosis-Impfstoff sein.
Laut Schutzimpfungs-Richtlinie sollen Personen im Alter von ≥ 60 Jahren ab der Influenzasaison 2021/22 nur noch mit einem quadrivalenten Influenza-Hochdosis-Impfstoff gegen Grippe geimpft werden – und nur dieser wird in der Altersklasse von den Kassen erstattet. Betroffen sind bei einer angenommenen Impfquote von 50 Prozent laut BMG mehr als zehn Millionen Menschen.
„Um während der epidemischen Lage von nationaler Tragweite die Verfügbarkeit und die Versorgungssicherheit mit Influenza-Impfstoffen auf jeden Fall sicherzustellen, wird vorgesehen, dass Versicherte ab 60 Jahren auch Anspruch auf die inaktivierten, quadrivalenten Influenza-Impfstoffe haben“, sieht das BMG im Verordnungsentwurf vor. Weiter heißt es: „Das Wirtschaftlichkeitsgebot soll dem gleichrangigen Anspruch auf einen Influenza-Hochdosis-Impfstoff nicht entgegenstehen“, auch dann nicht, wenn dieser höhere Kosten als andere Grippeimpfstoffe verursacht. Eine Verordnung des Hochdosis-Impfstoffes gilt laut BMG als wirtschaftlich.
Laut Entwurf soll die Verordnung zum 8. März 2021 in Kraft und am 31. März 2022 außer Kraft treten.
Arztpraxen und Apotheken stehen in puncto Grippeimpfstoffvorbestellung vor großen Herausforderungen. Das zeigte eine aktuelle aposcope-Umfrage: 93 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen geben an, dass es schwierig ist, die richtige Bestellmenge einzuschätzen. Die Aktualisierung der Schutzimpfungs-Richtline wirbelt das Bestellverhalten zusätzlich durcheinander: 80 Prozent bewerten das finanzielle Risiko höher als bei konventionellen Impfstoffen, die etwa ein Drittel günstiger sind. Auch die befragten Kolleg:innen schließen Lieferengpässe nicht aus (44 Prozent).
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