Corona-Zeiten sorgen häufig für Langeweile in den eigenen vier Wänden. Was dagegen hilft? Vielleicht grillen auf dem Balkon bis nachts um 3:00 Uhr? Lieber nicht! Zumindest nicht dann, wenn ihr in einem Haus mit mehreren Parteien wohnt. Dann gilt es, sich an die Hausordnung zu halten und Rücksicht auf Mitbewohner*innen zu nehmen. Was in der Hausgemeinschaft erlaubt ist und was nicht, verraten wir hier!
Regeln in der Hausgemeinschaft: Die Hausordnung hilft
So ein Tag in der Wohnung kann ganz schön lang werden. Wir verbringen plötzlich viel mehr Zeit zu Hause als bisher. Auch wenn jede*r in ihrer/seiner eigenen Wohnung bleibt, kommen sich manche Menschen im selben Haus dennoch in die Quere. Laute Musik kann beispielsweise die Gemüter erhitzen – ebenso wie Wäscheschleudern im unpassenden Moment. Wie verhält man sich eigentlich in der Hausgemeinschaft?
Grundlage für ein friedliches Zusammenleben aller Bewohner*innen eines Hauses ist in der Regel die Hausordnung. Sie definiert Rechte und Pflichten und sorgt damit für einen gemeinsamen Konsens, was erlaubt ist und was nicht. Du hast die Hausordnung noch nie gesehen? Dann schau einfach mal ans Schwarze Brett im Treppenhaus. Das ist ein beliebter Ort, um die Hausordnung auszuhängen. Vielleicht findest du aber auch ein eigenes Exemplar in deinen Unterlagen, weil du sie gemeinsam mit dem Miet- beziehungsweise Kaufvertrag ausgehändigt bekommen hast.
Lärm: Nein, putzen: Ja, grillen: Eventuell – So einfach ist das in einer Hausgemeinschaft
Generell ist zu sagen: Es gibt keine Standard-Hausordnung, die für jede Hausgemeinschaft gilt. Das liegt daran, dass Vermieter beziehungsweise Hausbesitzer nicht gesetzlich verpflichtet sind, eine solche aufzustellen. Es finden sich aber in fast allen Hausordnungen ähnliche Vorgaben – und das sind folgende:
- Lärm, wenn möglich, vermeiden: Deine Nachbarn solltest du in der Wohnung, im Treppenhaus, im Hof oder Gemeinschaftsgarten mit allzu lauter Musik oder anderen Geräuschen verschonen. Besondere Rücksicht solltest du in der Zeit zwischen 13 und 15 Uhr und zwischen 22 und 6 Uhr nehmen. Dann gehört es sich, die Lautstärke runterzudrehen. Kinderlärm ist davon übrigens ausgenommen. Auch waschen darfst du, wann immer du willst.
- Bitte putzen – wenn gewünscht! In einigen Hausgemeinschaften gibt es eine turnusmäßige Reinigung der Flure und des Treppenhauses, die sich die verschiedenen Wohnparteien teilen. Manchmal hält die Hausordnung auch eine Regelung für den Winterdienst bereit. Erkundige dich hier lieber genau über die Gepflogenheiten, denn nicht geleistete Putzdienste kommen bei den Nachbarn gar nicht gut an!
- Grillen mit Bedacht: Die Sonne scheint, der Balkon ist frühlingsfest. Zeit, den Grill anzuschmeißen! Doch bevor das erste Würstchen darauf landet, solltest du einen Blick in die Hausordnung werfen. Dort könnte festgehalten sein, inwieweit Grillen auf dem Balkon oder im Gemeinschaftsgarten erlaubt ist. Vermieter*innen haben nämlich die Möglichkeit, ein grundsätzliches Grillverbot oder einschränkende Bedingungen für das Grillen auszusprechen. Dazu zählen zum Beispiel die Verwendung spezieller Brennstoffe oder eben das Grillen auf dem Balkon. Häufig ist es der einfachste – und netteste – Weg, sich direkt mit den Nachbarn auszutauschen, was in Ordnung ist und was nicht. Meistens lassen sich Kompromisse finden.
- Rauchen, ja oder nein? Genüsslich auf dem Balkon eine Zigarette rauchen? Kann erlaubt sein – oder auch nicht! Die Hausordnung kann vorschreiben, in welchen Bereichen des Hauses die Mieter*innen rauchen dürfen und in welchen nicht. Oftmals betrifft das Rauchverbot die Gemeinschaftsräume und -anlagen, manchmal auch den privaten Balkon oder die Terrasse.
- Haustiere: In vielen Hausordnungen ist festgehalten, dass Haustiere sich nicht ohne Aufsicht auf Außenanlagen, im Treppenhaus oder in Gemeinschaftseinrichtungen aufhalten dürfen. Den Hund mal eben schnell zum Pinkeln in den Garten schicken? Besser nicht!
Wo eine Regel, da eine Ausnahme!
Auch wenn Hausordnungen etwas Spießiges an sich haben und wir uns manchmal vielleicht auch darüber ärgern – wir sollten nicht vergessen, dass sie das Zusammenleben mit unseren direkten Nachbarn häufig einfacher machen. Dank Hausordnung weiß jede*r, was erlaubt ist und was nicht. Und was wäre das Leben ohne Ausnahmen? Wer weiß, vielleicht stört es deine Nachbar*innen ja gar nicht, wenn abends die Musik ein wenig länger laut bleibt? Einfach mal fragen, lohnt sich meistens – in Corona-Zeiten aber bitte mit Abstand!
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