Jeder vierte Erwachsene bewegt sich zu wenig. Das ist das Ergebnis, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Rahmen eines neuen Leitfadens zum Thema körperliche Aktivität veröffentlicht hat. Dabei warnt die Organisation vor den gravierenden Folgen des Bewegungsmangels.
„Bewegung ist wichtig!“ Sätze wie diesen hat wohl jede*r von uns schon einmal gehört, zum Beispiel beim Arzt. Dennoch ist es oftmals einfach bequemer auf der Couch zu bleiben, anstatt bei frostigen Temperaturen oder Regen spazieren zu gehen oder draußen Sport zu treiben. So überrascht es wenig, dass viele Kinder und Erwachsene einen Bewegungsmangel aufweisen. Das kann jedoch drastische Folgen haben, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – und gibt eine klare „Aktivitätsempfehlung“.
Mindestens 21 Minuten Bewegung täglich
Zugegeben, durch die geltenden Corona-Maßnahmen verbringen wir aktuell einen Großteil unserer Zeit zu Hause, anstatt ins Restaurant oder Kino zu gehen oder uns mit Freunden zu treffen. Auch wenn du weiterhin in der Apotheke die Stellung hältst, arbeiten viele anderen Angestellten im Homeoffice. Da kommt das Thema Bewegung oftmals zu kurz – in der kalten Jahreszeit erst recht. So liegt laut Zahlen der WHO bei einem Viertel der Erwachsenen ein Bewegungsmangel vor.
Übrigens: Noch deutlich gravierender ist das Problem bei Jüngeren. So geht die WHO davon aus, dass sich 80 Prozent der Jugendlichen zu wenig bewegen würden.
Daran müsse sich dringend etwas ändern, erklärt die WHO in ihren neuen Richtlinien zu körperlichen Aktivitäten. „Wir müssen uns alle jeden Tag bewegen, auf sichere und kreative Weise“, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Organisation rät Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren zu mindestens 21 Minuten Bewegung pro Tag – egal ob durch joggen, Radfahren, spazieren gehen oder walken. Dies gelte sowohl für gesunde Menschen als auch für Personen mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen, aber auch für Schwangere und Stillende. So sollten Erwachsene in der Woche mindestens zwischen zweieinhalb und fünf Stunden Bewegung einräumen. Hinzu kommen im Idealfall zwei oder mehr Tage in der Woche mit Krafttraining für wichtige Muskelgruppen. Menschen ab 65 Jahren aufwärts sollten sich vor allem auf Gleichgewichts- und Koordinationstraining konzentrieren – am besten dreimal wöchentlich.
Für Jugendliche gelten laut WHO sogar 60 Minuten Bewegung täglich als Richtwert. Dabei sollten sie etwa dreimal pro Woche Aktivitäten mit hoher Intensität ausüben. Zudem rät die WHO, die Zeit vor dem Bildschirm zu begrenzen.
WHO warnt vor Folgen von Bewegungsmangel
Regelmäßige Bewegung spielt eine entscheidende Rolle für die körperliche Gesundheit und kann unter anderem Erkrankungen wie Herzkrankheiten oder Typ-2-Diabetes vorbeugen. Durch ausreichende körperliche Aktivität könnten laut WHO sogar Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert werden. Auch psychischen Problemen wie Depressionen könne so entgegengewirkt werden. Zudem trage es zur Entlastung der Gesundheitssysteme bei – insbesondere finanziell –, wenn sich Menschen ausreichend bewegen und körperlich fithalten. Demnach würden die Folgen von Bewegungsmangel weltweit Gesundheitskosten in Höhe von 54 Milliarden Dollar, das entspricht etwa 45 Milliarden Euro, verursachen.
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