Das Warten hat ein Ende. Ab heute können Apotheken in Berlin Nuvaxovid (Novavax) bestellen. Weil aber pro Bundesland nur ein Großhändler beliefert wird, können vorerst nur Berliner Apotheken, die eine aktive Kundebeziehung zur Sanacorp pflegen, den proteinbasierten Corona-Impfstoff bestellen, wie die Apothekerkammer Berlin informiert.
Am Donnerstag wurde nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) Nuvaxovid an das Zentrallager des Bundes in Quakenbrück geliefert. Der von Berlin beauftragte Großhändler, Sanacorp Pharmahandel GmbH in Potsdam, soll heute beliefert werden. Dass voraussichtlich bis zur elften Kalenderwoche nur ein Großhändler pro Bundesland für die ersten Nuvaxovid-Lieferungen beauftragt wird, war laut Kammer Vorgabe des BMG.
Ab heute können laut Kammer zunächst nur Apotheken in Berlin, „die bereits eine aktive Kundenbeziehung zur Sanacorp GmbH pflegen, den Impfstoff bestellen.“ Möglich ist dies per Mail. Welche Bestellmöglichkeiten Apotheken ohne aktive Kundenbeziehung zur Sanacorp haben, werde zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt.
Apotheken können Nuvaxovid bestellen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Je Ärzt:in beträgt die verfügbare Menge fünf Vials (entspricht 50 Impfdosen). Hierbei handele es sich um eine zeitlich befristete Kontingentierung. Impfende Apotheken können ebenfalls maximal fünf Vials bestellen. Die Auslieferung der bestellten Impfdosen soll am Montag, den 28. Februar, mit den regulären Liefertouren erfolgen.
Für Nuvaxovid wurden folgende Bund-PZN vereinbart:
- Bestellungen von Vertrags-, Privat- und Betriebsärzt:innen und Ärzt:innen in Krankenhäusern: 17899252 Nuvaxovid NOVAVAX BUND 1 Vial
- Bestellungen von Ärzt:innen im öffentlichen Gesundheitsdienst: 17899269 Nuvaxovid NOV BUND OEGD 1 Vial
- Bestellungen für die Verimpfung in der Apotheke: 17980244 NUVAXOVID NOV BUND APO 1 Vial
Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) informiert, sollen Arztpraxen Nuvaxovid frühestens ab April bestellen können, denn der Impfstoff soll vorrangig Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich angeboten werden, wie auch Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach zuletzt erklärte. Einzelne Länder haben aber angekündigt, einen Teil der ersten Novavax-Dosen an die Arztpraxen weiterzureichen.
Außerdem wurde das DAV-Portal aktualisiert. Apotheken können nun auch digitale Impfzertifikate über Impfungen mit Nuvaxovid generieren. Die Nummerierung der verabreichten Dosen erfolgt nach dem Schema für Impfungen mit Comirnaty (Biontech), Vaxzevria (Astrazeneca) oder Spikevax (Moderna).
Nuvaxovid (Novavax) hat vor Weihnachten die EU-Zulassung erhalten und kommt zur aktiven Immunisierung zur Vorbeugung von Covid-19, verursacht durch SARS-CoV-2 bei Personen ab 18 Jahren zum Einsatz. Der proteinbasierte Impfstoff enthält pro Impfdosis von 0,5 ml 5 Mikrogramm des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 und das Adjuvans Matrix-M. Der proteinbasierte Impfstoff enthält keinen Virus oder Virus-Bestandteile, die sich selbst vermehren oder eine Erkrankung auslösen können.
Was ist der Unterschied zu mRNA- und Vektorvirenimpfstoffen? Letztere sorgen dafür, dass der Körper selbst ungefährliche Kopien des Spike-Proteins herstellt.
Nuvaxovid besitzt laut Zulassungsstudie eine Wirksamkeit von 90 Prozent – die Wahrscheinlichkeit, an Corona zu erkranken sank nach zwei Impfdosen um etwa 90 Prozent. Wird Nuvaxovid als Booster eingesetzt, konnte der Impfstoff sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung zu deutlichen Antikörpererhöhungen führen. Ein Impfschema besteht aus zwei Impfdosen, die im Abstand von mindestens drei Wochen verabreicht werden.
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