Vollgepackte Tage im Handverkauf mit einem schier endlosen Kundenstrom, der dich immer gereizter werden lässt, oder stundenlang in der Rezeptur stehen und dabei immer wieder die Konzentration verlieren – was oftmals als stressige Phase abgetan wird, kann zu einem ernsten Problem werden. Denn bei vielen Menschen entwickelt sich langfristig ein Burn-out. Doch wie erkennst du das Syndrom?
Lange war Burn-out als eine Art „Volkskrankheit“ verschrien und wurde nicht wirklich ernst genommen. Denn ein bisschen Stress hat ja wohl jeder mal – sei es beruflich, privat oder beides zusammen. Doch wer sich wochen- oder sogar monatelang einfach nur ausgezehrt und erschöpft fühlt und es immer schwerer hat, morgens überhaupt aus dem Bett und zur Arbeit zu kommen, leidet oftmals nicht einfach bloß unter Stress.
Stress, Druck und Co.: Wie entsteht ein Burn-out?
Eine eindeutige Diagnose für das Burn-out-Syndrom anhand körperlicher Symptome gibt es meistens nicht. Die Erkrankung lässt sich jedoch in einem vertraulichen Gespräch zwischen Arzt und Patient oftmals zügig feststellen. Ein Burn-out dreht sich generell um einen Zustand dauerhafter Erschöpfung – emotional wie körperlich. Einer der Hauptgründe hierfür ist eine zu starke Belastung im Beruf.
Durch immer mehr Aufgaben, die du in immer kürzerer Zeit erledigen musst, entwickelt sich ein stetes Gefühl der Überforderung, das dich unterbewusst stark belasten kann. So bildet sich schnell ein Teufelskreis, wenn du versuchst, mehr zu leisten und dir damit noch mehr Kraft raubst.
Wichtig: Burn-out ist nicht mit einer Depression gleichzusetzen, auch wenn sich einige Symptome ähneln können. Denn das Burn-out-Syndrom bezieht sich in der Regel vorrangig auf die berufliche Situation, wohingegen die Depression alle Lebensbereiche umfasst.
Was kannst du bei einem Burn-out tun?
Da sich eine Burn-out-Erkrankung von Mensch zu Mensch unterscheidet, gibt es auch keine Standardverfahren für die Behandlung. Zudem kommt es auch auf die Schwere des Syndroms an. Professionelle Hilfe durch einen geschulten Experten ist jedoch in der Regel unverzichtbar, um die Problematik rechtzeitig gemeinsam anzugehen, bevor sie sich schlimmstenfalls zu einer langfristigen Depression entwickelt. Hilfreich ist zum Beispiel eine psychologische Beratung oder eine Psychotherapie. Zudem gibt es einige Tipps, die du in deinen Alltag integrieren kannst:
- Bewältigungsmechanismen schaffen: Überlege dir bestimmte Wege, wie du mit stressigen Situationen umgehen kannst, damit diese dich nicht so stark belasten. Bekommst du beispielsweise spontan noch ein dringendes To-do, versuche nicht in Panik zu verfallen, sondern atme einige Male tief durch oder geh kurz an die frische Luft, bevor du dich der Aufgabe widmest.
- Für Ausgleich sorgen: Auch wenn sich die Arbeit türmt und du gar nicht weißt, wann du das alles erledigen sollst, sind Pausen wichtig. Egal ob eine entspannte Mittagspause mit einer lieben Kollegin, der wöchentliche Sportkurs oder eine Verabredung mit deinen Freunden nach der Arbeit – sorge für ausreichend Abwechslung zum stressigen Tag in der Apotheke.
- Arbeitssituation ändern: Ähnlich wie beim Mobbing in der Apotheke, solltest du bei den ersten Anzeichen für einen Burn-out das Gespräch mit dem Chef suchen. Gemeinsam könnt ihr hoffentlich einen Weg finden, die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Sollte sich trotz mehrmaliger Gespräche und Bemühungen nichts ändern, ist ein Apothekenwechsel eine weitere Option.
- Auf den Lebensstil achten: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gleichmäßiger Schlafrhythmus sind für jeden wichtig. In beruflich stressigen Phasen gilt dies jedoch einmal mehr. Denn der Lebensstil wirkt sich maßgeblich auf dein Wohlbefinden aus. Achte daher darauf, dass dich trotz wenig Zeit nicht nur von Fastfood und Co. ernährst, zu möglichst festen Uhrzeiten ins Bett gehst und dein Sportprogramm nicht schleifen lässt.
Tipp: Oftmals sind auch die eigenen Erwartungen ein Faktor, der das Risiko für einen Burn-out erhöht. Denn viele von uns möchten stets alles perfekt machen, sodass wir uns selbst stark unter Druck setzen. Umso wichtiger ist es, sich möglichst realistische Ziele zu setzen, die zwar ambitioniert, aber trotzdem zu schaffen sind.
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