Nach Ostern soll in den Hausarztpraxen gegen Corona geimpft werden. Vorerst 20 Impfdosen sollen die Praxen pro Woche erhalten. Die Bestellung läuft über die Apotheken. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) sollen die Arztpraxen den Impfstoff für den Impfstart am 7. April bis Dienstag, 30. März, 12 Uhr bei ihrer Apotheke bestellen.
Bis zum 22. März wurden mehr als 14,3 Millionen Impfdosen von BioNTech/Pfizer, AstraZeneca und Moderna an die Bundesländer ausgeliefert. 11.447.546 Millionen Menschen wurden hierzulande bereits geimpft – mehr als 3,5 Millionen Personen haben eine Zweitimpfung erhalten (Stand 25. März). Nach dem holprigen Start soll der Impfplan jetzt Fahrt aufnehmen und die Hausarztpraxen eingebunden werden. In den ersten beiden Wochen – vom 7. bis 18. April – nach Impfstart in den Praxen werde „ausschließlich der mRNA-Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer zur Verfügung stehen“, so die KBV. In den folgenden Wochen würden weitere Impfstoffe wie der Vektorimpfstoff von AstraZeneca hinzukommen. Außerdem sei voraussichtlich ab der letzten Aprilwoche mit mehr Impfstoffdosen für die Arztpraxen zu rechnen.
Wie kommt der Impfstoff in die Arztpraxen?
Laut KBV sollen die Arztpraxen den Impfstoff nicht bei irgendeiner Apotheke, sondern bei der sie primär beliefernden Apotheke bestellen. Weiter heißt es: „Bestellen Sie nur bei einer Apotheke, das heißt, bestellen Sie nur bei der Apotheke, von der Sie üblicherweise Ihren Praxisbedarf beziehen.“ Die Bestellmenge sei zunächst auf 18 bis maximal 50 Impfstoffdosen pro Woche begrenzt.
Und so ist der Plan: Die Praxen sollen bis Dienstag spätestens 12 Uhr (erstmalig am 30. März) die benötigten Impfdosen für die darauffolgende Woche bestellen. Die Apotheke gibt die Bestellung an den Großhandel, der die Ware vom Bund erhält, weiter und liefert die Impfdosen inklusive Impfbesteck an die Praxen aus – und zwar am Montagnachmittag, mit Ausnahme von Ostermontag. Die erste Lieferung soll die Praxen am Dienstag, 6. April oder spätestens am Mittwoch, 7. April, bis 12 Uhr erreichen.
Außerdem sei vorgesehen, dass die Praxen bis Donnerstag der Bestellwoche darüber informiert werden, ob sie in der Folgewoche die bestellte Menge in vollem Umfang erhalten werden. In der ersten Bestellwoche soll es die Info bereits am Mittwoch, 31. März, geben. Die Rückmeldung erfolgt durch die Apotheke, bei der die Praxis bestellt hat. So bleibt noch Zeit, die Impftermine, wenn nötig, zu verlegen.
Warum wird im wöchentlichen Rhythmus bestellt?
Weil zu Beginn laut KBV nur der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer in den Hausarztpraxen verimpft werden soll, ist eine wöchentliche Bestellung nötig. Denn der Impfstoff muss im aufgetauten Zustand innerhalb von 120 Stunden und Lagerung bei 2 bis 8 Grad verimpft werden.
Wie wird verordnet?
Praxen sollen das Muster-16-Formular nutzen. Die Erstimpfungen sollen generisch verordnet werden. Beispielsweise: XX Covid-19-Impfdosen plus erforderliches Zubehör. Werden auch Zweitimpfungen bestellt, werden diese impfstoffspezifisch verordnet, beispielsweise: XX Covid-19-Impfstoffdosen plus erforderliches Impfzubehör, davon XX Impfdosen Comirnaty BioNTech/Pfizer und XX Impfdosen AstraZeneca für Zweitimpfungen
Die Anzahl der ausgelieferten Dosen werde gegebenenfalls entsprechend der Vial-Inhalte angepasst, heißt es.
Beim Impfzubehör werde bei der Belieferung ein Puffer von 20 Prozent berücksichtigt, sodass Praxen mehr Materialien erhalten als pro Impfung vorgesehen sei.
Die Vergütung für die Apotheken ist noch offen. Weil der Impfstoff bei gekühlter Lagerung geleifert wird, benötigen Apotheken kein zusätzliches Kühlgerät und auch kein Trockeneis. Für die Auslieferung des Impfstoffs an die Arztpraxen sollte die Apotheke passende Kühltaschen oder Boxen vorrätig halten, sodass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Vor Ort sollte die Praxis über das Datum des Auftauens informiert werden. Ein Zettel mit dem Datum der Kühlschrankeinlagerung und dem Datum der letztmöglichen Verimpfung kann bei der Auslieferung beigelegt werden.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
BisoASS: ASS und Bisoprolol als Single Pill
Mit BisoASS bringt Apontis Pharma Acetylsalicylsäure und Bisoprolol als Single Pill auf den Markt. Die Fixkombi kommt in zwei verschiedenen …
Ab 2025: KadeFlora Milchsäurebakterien als Vaginalkapseln
Falsche Hygiene, Stress, Infektionen, Hormonschwankungen oder Arzneimittel: Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ist …
Weihnachtsgeld: Nur rund die Hälfte bleibt übrig
Knapp neun von zehn Tarifbeschäftigten bekommen in diesem Jahr Weihnachtsgeld, und zwar im Schnitt rund 3.000 Euro, wie Zahlen des …