Die Apotheken dringen auf schnelle Klärungen für die von Bund und Ländern geplante Beteiligung an Corona-Impfungen. Die Apotheken stünden dafür bereit, erklärte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am Donnerstag. „Nicht alle, aber viele Apotheken werden schnell in der Lage sein, den Menschen mit Impfungen zu helfen“, sagte Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Nun komme es darauf an, einen rechtlichen und fachlichen Rahmen zu erarbeiten.
Von der angepeilten kurzfristigen Lösung, dass Ärzt:innen Impfungen an Apotheken delegieren können, verspreche sie sich allerdings keine wesentlichen Effekte. „Wirkungsvoller könnte es sein, wenn beide Heilberufe in dieser Notlage so viel wie möglich impfen und nicht der oder die eine dem oder der anderen diese Aufgabe überlässt.“
Bund und Länder hatten beschlossen, dass der Kreis derjenigen, die impfen dürfen, über Ärzt:innen hinaus deutlich ausgeweitet werden soll. Kurzfristig gehe dies, indem Ärztinnen und Ärzten Impfungen an Apotheken und Pflegefachkräfte etwa in Altenheimen delegieren. Darüber hinaus soll eine Gesetzesänderung folgen, um Apotheken, Zahnärzte und weitere in diesen „Kreis der Berechtigten“ aufzunehmen.
Der Arbeitgeberverband Pflege begrüßte die Pläne, Pflegefachkräften eine „Lizenz zum Impfen“ zu geben. Gerade Pflegebedürftige bräuchten so schnell wie möglich Booster-Impfungen. „Je mehr Menschen wir impfen, desto schneller kriegen wir die Pandemie in den Griff.“
Die Bundeszahnärztekammer machte deutlich, dass Corona-Impfungen in Zahnarztpraxen noch nicht ab sofort möglich seien. Auch nach den Bund-Länder-Beschlüssen heiße es nicht, dass es ab morgen losgehe. „Wir bitten daher alle Patientinnen und Patienten, von Anrufen in der Zahnarztpraxis abzusehen“, sagte Präsident Christoph Benz. „Sobald es losgeht in den Praxen, geben wir ein Startzeichen.“
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