„Wie zuverlässig sind Schnelltests?“ Kaum eine Frage wurde während der Corona-Pandemie so häufig diskutiert – beispielsweise mit Einsetzen der Omikron-Variante. Eine neue Studie zeigt nun, wie zuverlässig Apotheken-Schnelltests im Vergleich zu PCR-Tests sind.
Seit fast zwei Jahren können Apotheken symptomlose Patient:innen per Schnelltest auf das Coronavirus testen. Während die Bürgertests zu Beginn für jede/n kostenlos waren, ist der Kreis der Anspruchsberechtigten inzwischen geschrumpft. Ab Ende Februar soll dann komplett Schluss sein mit den Bürgertests – dann läuft die Coronavirus-Testverordnung aus.
Wurde jemand in der Apotheke positiv auf SARS-CoV-2 getestet, war zunächst oftmals eine Bestätigung per PCR-Test notwendig, um die Infektion zweifelsfrei belegen zu können. Dabei sind Apotheken-Schnelltests genauso zuverlässig wie PCR-Test, wie aktuelle Studienergebnisse zeigen.
Apotheken-Schnelltests so zuverlässig wie PCR-Tests
Der Reihe nach. Forschende vom impac2t-Institut für Pharmakotherapie untersuchten in einer retrospektiven Beobachtungsstudie, wie genau die Ergebnisse von Corona-Schnelltests, die in Apotheken oder anderen Teststellen durchgeführt werden, im Vergleich zu PCR-Tests sind, die als Goldstandard in Bezug auf den Nachweis von SARS-CoV-2 gelten. Dafür wurden die Testresultate von insgesamt 7.112 Patient:innen überprüft, die im Juni 2022 während den grassierenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 mit dem Antigen-Schnelltest von Anbio Biotechnology (Xiamen, China) in einer Apotheke erzielt wurden. Davon wurden 233 aus anderen nicht-medizinischen Testzentren an die Apotheke verwiesen. Demgegenüber wurden mehr als 1.000 PCR-Tests berücksichtigt, die als Bestätigung dienen sollten.
Das Ergebnis: Vor allem bei Testergebnissen aus der Apotheke zeigte sich eine hohe Genauigkeit. In 99,6 Prozent der Fälle konnte ein positiver Apotheken-Schnelltest durch einen anschließenden PCR-Test bestätigt werden. Erfolgte die Durchführung dagegen in anderen Teststellen, gab es deutlichere Abweichungen zwischen Bürger- und PCR-Test, sodass die Genauigkeit lediglich bei 88,8 Prozent lag.
Berücksichtigt wurden jedoch nur die Ergebnisse aus einer Apotheke und die Studie liefert keinen Aufschluss über mögliche falsch-negative Resultate.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Bestätigung der Nukleinsäureamplifikation im Rahmen der derzeitigen Teststrategie in Deutschland von entscheidender Bedeutung ist“, schlussfolgern die Forschenden. Sie geben jedoch auch zu bedenken, dass höhere Standards bei Antigentests die PCR-Testung überflüssig machen würden. Wichtig sei demnach neben dem verwendeten Test auch die korrekte Durchführung durch geschultes Personal.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …
SVA tagt: OTC-Switch für Sildenafil und Co.?
Am 21. Januar 2025 tagt der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) zum ersten Mal im neuen Jahr. Auf der Agenda steht …
Baclofen: Beeinträchtigung der Gehirnfunktion
Für einige Baclofen-haltige Arzneimittel gibt es neue Warnhinweise. Die Fach- und Gebrauchsinformationen müssen entsprechend angepasst werden. Genau droht unter der …