AOK Rheinland/Hamburg: Wegen AvP-Insolvenz Retax erst im Januar
Schnelle und unbürokratische Hilfe verspricht die AOK Rheinland/Hamburg den von der AvP-Insolvenz betroffenen Apotheken. Die Kasse will die Retaxationen für August bis Oktober zurückstellen.
Die Meldungen zur Insolvenz des privaten Rechenzentrums AvP sind auch bei den Krankenkassen angekommen. Als erste Kasse will die AOK Rheinland/Hamburg den betroffenen Apotheken helfen, die vergeblich auf ihre Abschlagszahlungen warten. Denn Geld wird es auch in absehbarer Zeit nicht geben.
„Solange ein Rechtsstreit anhängig ist, ist eine Auszahlung unmöglich. Damit meine ich nicht nur Zahlungen aus einem Aussonderungsrecht, sondern auch Quotenzahlungen an alle Gläubiger“, so der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan-Philipp Hoos im Interview mit APOTHEKE ADHOC.
Knapp 3.500 Apotheken haben ihre Rezepte bei AvP abgerechnet. Einige von ihnen hatten schlichtweg Glück und im September noch Geld erhalten. Die Kasse spricht allen AvP-Apotheken Hilfe zu.
AOK Rheinland/Hamburg: Retax für August bis Oktober kommt erst 2021
„Nach den jüngsten Entwicklungen um die anstehende Insolvenz des Apotheken-Dienstleisters AvP Deutschland, von der rund 3.500 Apotheken betroffen sein könnten, hilft die AOK Rheinland/Hamburg schnell und unbürokratisch: Mögliche Rechnungsbeanstandungen für die Monate August bis Oktober werden bis Januar 2021 zurückgestellt“, teilt die Kasse mit.
„Die Zahlungsprobleme des Abrechnungszentrums haben unsere Geschäftspartner unverschuldet in eine finanzielle Notlage versetzt, die möglicherweise auch Existenzen bedroht“, so Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Mit diesem Schritt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die betroffenen Apotheken sich konsolidieren können. Wir haben ein großes Interesse daran, die sehr gute Versorgung in Deutschland durch die Vor-Ort-Apotheken zu erhalten.“
Rezepte können Apotheken beim insolventen Rechenzentrum nicht mehr abrechnen, denn AvP stellt die Rezeptabrechnung für öffentliche Apotheken ein. Das Geschäft mit den Krankenhäusern soll hingegen fortgeführt werden. Das hat der Gläubigerausschuss, dem auch Apotheken angehören, am Montag in seiner ersten Sitzung beschlossen.
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