Berichte über Langzeitfolgen, Zweitinfektionen und schwere Verläufe lassen die Sorge vor Corona bei vielen Menschen wachsen. Doch neben einer Infektion mit dem neuartigen Virus gibt es weitere Krankheiten, vor denen die Angst sogar noch größer ist, wie eine neue Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zeigt.
Beinahe täglich gibt es neue Höchstwerte bei den Infektionszahlen mit SARS-CoV-2 – trotz Wellenbrecher-Lockdown. So wundert es nicht, dass die Sorge vor einer Corona-Erkrankung groß ist. Wie die jährliche Studie „Angst vor Krankheiten“ der DAK-Gesundheit zusammen mit dem forsa Institut anhand von 1.003 Befragten deutlich macht, hat mehr als jeder Dritte über 14 Jahre (37 Prozent) Angst, an Covid-19 zu erkranken.
Dabei gibt es jedoch Unterschiede nach Alter und Geschlecht. Während beispielsweise vier von zehn Frauen (41 Prozent) die Sorge teilen, liegt der Anteil bei den Männern fast zehn Prozentpunkte niedriger (32 Prozent). Am größten ist die Angst in der älteren Bevölkerungsgruppe ab 60 Jahren (47 Prozent), wohingegen bei den 30- bis 44-Jährigen nur etwa jeder vierte (27 Prozent) Angst vor einer Infektion hat. Trotzdem ist der Anteil derer, die sich nach eigenen Angaben an die beschlossenen Corona-Maßnahmen halten, mit 92 Prozent sehr hoch – und zwar in allen Bevölkerungsgruppen.
Angst vor Krebs übertrifft Sorge vor Corona und anderen Erkrankungen
Auch wenn die Sorge vor Corona inzwischen groß ist, landet Covid-19 bei den meistgefürchteten Krankheiten nur an siebter Stelle. Wie schon seit Beginn der Umfrage-Reihe im Jahr 2010 führt die Angst vor Krebs die Liste mit deutlichem Abstand an (72 Prozent). Die Krebsvorsorge spielt trotzdem nur für 61 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen eine Rolle, wobei Frauen bekanntermaßen deutlich häufiger entsprechende Untersuchungen wahrnehmen (73 Prozent) als Männer (47 Prozent).
Rund die Hälfte der Befragten fürchtet sich außerdem vor Demenz, schweren Unfällen (jeweils 55 Prozent) sowie einem Schlaganfall (51 Prozent). Hinzu kommen psychische Erkrankung, die bei jedem Dritten für Angst sorgen. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat sich zudem die Sorge vor schweren Lungenerkrankungen wie Asthma Bronchiale im Vergleich zum Vorjahr um über zehn Prozentpunkte erhöht (32 Prozent in 2020, 21 Prozent in 2019).
Die eigene Gesundheit zählt
Trotz der Sorgen vor Corona und anderen Krankheiten beurteilen aktuell sechs von zehn Befragten den persönlichen Gesundheitszustand als gut, mehr als ein Viertel der Teilnehmer*innen (28 Prozent) schätzt die eigene Gesundheit sogar als sehr gut ein. Damit dies auch so bleibt, setzen viele Menschen auf verschiedene Maßnahmen, um Krankheiten vorzubeugen. Besonders beliebt sind dabei:
- Regelmäßig Sport treiben (80 Prozent)
- Auf richtige Ernährung achten (78 Prozent)
- Wenig Alkohol trinken und auf das Rauchen verzichten (jeweils 74 Prozent)
- Geistige Herausforderungen suchen (70 Prozent)
Da sich mit zunehmendem Alter das Risiko für Erkrankungen und schwere Krankheitsverläufe oftmals erhöht, steigt wenig überraschend auch die Bereitschaft zu vorbeugenden Maßnahmen und liegt oftmals bei den über 60-Jährigen am höchsten.
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