Ampel-, Jamaika- oder doch Deutschland-Koalition? Nach der Wahl ist vor der Regierungsbildung. Doch egal, welche Parteien sich letztlich zusammenfinden, die Apothekengewerkschaft Adexa hat bereits klare Forderungen an die künftige Bundesregierung formuliert.
Die Stimmen für die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag sind ausgezählt – auch wenn es in einigen Wahllokalen aufgrund von Engpässen bei den Wahlscheinen etwas länger gedauert hat. Um schnellstmöglich eine neue Regierung zu bilden, starten bereits die ersten Sondierungsgespräche zwischen den Parteien. Es bleibt also spannend, wer nun mit wem koaliert. Unabhängig vom Ausgang der kommenden Koalitionsverhandlungen machen die Adexa-Vorstände Andreas May und Tanja Kratt schon jetzt ihre Forderungen an die künftige Bundesregierung deutlich.
Neben einer Lösung der pandemiebedingten Probleme wünschen die sich vor allem eines: eine klare Zukunftsorientierung. „Als Apothekengewerkschaft legen wir natürlich den Fokus auf den Gesundheitsbereich und den Apothekenarbeitsmarkt, auf soziale Gerechtigkeit und berufliche Chancengleichheit, auf gute lebenslange Bildung – und nicht zuletzt auf Gehälter und Renten, die mehr als die bloße Existenz sichern, sondern die Attraktivität der Apothekenberufe erhöhen.“
Eine modernere Ausbildung sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind dabei nur zwei der insgesamt neun Punkte, die May und Kratt vorbringen:
- die neue Regierung soll das bestehende Tarifsystem sichern und für eine stärkere Ausbreitung von Tarifverträgen sowie Tarifbindung sorgen
- Umsetzung des PTA-Reformgesetzes, um den Berufsnachwuchs zu stärken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken
- Anerkennung der Leistung von Vor-Ort-Apotheken auch nach der Pandemie inklusive einer besseren Vergütung
- die Chancengleichheit soll erhöht werden und Frauen sollen in Sachen Gehalt und Rente besser gestellt werden
- für Familien werden gesetzliche Rahmenbedingungen gefordert, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern
- nachhaltige Modernisierung der Ausbildung für Apotheker:innen
- Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Europa
- angesichts der fortschreitenden Digitalisierung im Apothekenbereich soll der Erhalt von heimischen Arbeitsplätzen sowie der Arzneimittelsicherheit sichergestellt werden
Außerhalb der Apotheke fordern die Adexa-Vorstände zuletzt ein starkes Engagement in Sachen Klimaschutz, „um Gesundheit und Existenzgrundlagen der heutigen und künftigen Generationen zu schützen.“
Mehr aus dieser Kategorie
21.000 Euro weniger: PTA-Gehalt stark unter Durchschnitt
Rund 52.300 Euro brutto verdienen Erwerbstätige hierzulande pro Jahr im Durchschnitt. PTA können da nicht mithalten. Im Gegenteil: Je nach …
Drei-Tage-Regel bei Krankschreibung: Wochenende zählt mit
An einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) führt meist kein Weg vorbei, wenn Angestellte auf der Arbeit krankheitsbedingt ausfallen. Seit rund zwei Jahren …
Lieferengpässe: ALBVVG bringt keine Besserung
Lieferengpässe sind Dauerthema in den Apotheken. Derzeit sind mehr als drei Millionen Versicherte von Engpässen betroffen. Das ist das Ergebnis …