Die AMK hat die Äquivalenzdosistabellen zum Austausch ausgewählter Wirkstoffklassen um Antipsychotika und H1-Antihistaminika erweitert. Die Tabellen können den Austausch auf ein pharmakologisch-therapeutisch-vergleichbares Arzneimittel erleichtern.
Apotheken dürfen im Fall der Nichtverfügbarkeit eines verordneten Arzneimittels aufgrund der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverodnung beispielsweise von der Packungsgröße, der Packungsanzahl oder der Wirkstärke abweichen. In Ausnahmefällen, wenn kein wirkstoffgleiches Präparat zu bekommen ist, kann nach Rücksprache mit dem Arzt ein pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares Arzneimittel abgegeben werden. Für eine Aut-simile-Substitution ist es wichtig, die Dosisäquivalenz zum bisherigen Arzneimittel abzuschätzen. Und hier kommen die Tabellen der AMK ins Spiel.
Austausch von Antipsychotika
Die Tabellen der AMK listen zwei Vergleichstabellen für Antipsychotika – klassische und atypische. Für beide Klassen gilt: „Grundsätzlich sollte sowohl ein Austausch eines Arzneistoffes als auch der Darreichungsform mit Vorsicht und unter Beachtung der patientenindividuellen Faktoren erfolgen!“, schreibt die AMK. Außerdem sollte eine Umstellung unter enger ärztlicher Betreuung erfolgen. Zudem könne ein Aus- beziehungsweise Einschleichen erforderlich sein.
Klassische Antipsychotika
Aufgeführt sind niedrigpotente klassische Antipsychotika wie Chlorprothixen, Levomepromazin, Melperonhydrochlorid, Pipamperon, Promethazin, Prothipendylhydrochlorid-1-Wasser und Thioridazinhydrochlorid. Zu den mittelpotenten klassischen Antipsychotika zählen Perazin und Zuclopentixol. In der Tabelle sind zudem die hochpotenten klassischen Antipsychotika Benperidol, Flupentixol, Haloperidol, Perphenazin und Pimozid.
Atypische Antipsychotika
Auch hier gibt es eine Unterteilung der Wirkstoffe – zum einen Arzneistoffe ohne anticholinerge Aktivität (Amisulprid, Sulpirid, Aripiprazol, Cariprazin und die 5-HT2A-Antagonisten Paliperidon, Risperison und Ziprasidon. Zum anderen werden Arzneistoffe mit anticholinerger Aktivität gelistet. Dazu gehören Clozapin, Olanzapin und Quetiapin.
Austausch nicht nur bei Antipsychotika, sondern auch H1-Antihistaminika
Aufgeführt sind H1-Antihistaminika der zweiten Generation für Erwachsene und Kinder in ihren verschiedenen Darreichungsformen zur oralen Anwendung. Erleichtert wird der Austausch von Cetirizin, Desloratadin, Ebastin, Fexofenadin, Levocetirizin, Loratadin, Mizolastin und Rupatadin.
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