Produktionsprobleme führten bei Allergospasmin N (Natriumcromoglicat/Reproterolhydrochlorid, Meda) zu Lieferverzögerungen. Doch jetzt ist ein Ende in Sicht. Ab Juni/Juli soll das Arzneimittel wieder verfügbar sein.
„Nicht lieferbar“ heißt es seit einiger Zeit bei Allergospasmin und auch bei der einzigen Alternative Aarane (Sanofi). Letzteres Arzneimittel soll in einigen Wochen wieder verfügbar sein. Inzwischen ist Allergospasmin auf der Liste der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldeten Lieferengpässe geführt. Die gute Nachricht: Es ist auch das Ende des vorübergehenden Engpasses datiert.
„Aufgrund von Produktionsproblemen kommt es aktuell zu Lieferverzögerungen. Allergospasmin N wird voraussichtlich ab Juni/Juli 2021 wieder in allen Größen verfügbar sein“, teilt eine Sprecherin mit. „Wir empfehlen Patienten, sich zwecks Alternativmedikation an ihren Arzt oder Apotheker zu wenden.“
Allergospasmin wird laut Fachinfo zur Verhütung und Behandlung von Atemnot bei Patient:innen mit leichtem persistierenden Asthma bronchiale oder Belastungsasthma eingesetzt. Das Arzneimittel ist in drei verschiedenen Packungsgrößen erhältlich: 1x10ml, 2x10ml und 3x10ml als Druckgasinhalation.
Den Kassen ist die Kombi zu teuer und sie wird als nicht sinnvoll bezeichnet. Zuletzt teilte die AOK mit, „dass beide Arzneimittel medizinisch zweifelhaft und gleichzeitig im Vergleich zu gut wirksamen Alternativen deutlich teurer sind.“ Würden Ärzt:innen die Kombi weiterhin verordnen, sei mit einer finanziellen Forderung seitens der Kasse zu rechnen. Die AOK beruft sich auf Rahmenbedingungen, die eine unwirtschaftliche Versorgung mit zu teuren Arzneimitteln ausschließen würden.
„Die Kombination beider Wirkstoffe ist daher nicht sinnvoll“, so die AOK und erklärt auch, warum: Cromoglicinsäure wirke vorbeugend und müsse vier- bis sechsmal täglich angewendet werden. Reproterol wirke hingegen sofort und sei bei der Behandlung eines akuten Anfalls wirksam. Anfälle würden jedoch nicht regelmäßig in gleichem Abstand und gleicher Häufigkeit auftreten, so die Kasse. Die Kombi sei nicht nur nicht sinnvoll, sondern auch zu teuer. „Mit Reproterol vergleichbar gut wirksame Akut-Arzneimittel kosten deutlich weniger. Zudem ist Cromoglicinsäure nicht verschreibungspflichtig und somit kein Arzneimittel, das ein Arzt auf Kassenrezept verordnen darf.“
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