Allergie: Heuschnupfenmittel im Warentest
Pollen haben immer Saison. Die kleinen Blütenstaubkörnchen haben eine große Wirkung und können Allergikern das Leben schwer machen. Tränende und juckende Augen sowie verstopfte Nasen sind die typischen Symptome, gegen die es Hilfe aus der Apotheke gibt. Stiftung Warentest hat die besten und günstigsten rezeptfreien Medikamente ermittelt.
Etwa 15 Prozent der Menschen leiden im Laufe ihres Lebens unter Heuschnupfen. Tendenz steigend, denn die Pollenallergie kann in jedem Alter auftreten. Kein Wunder also, dass Heuschnupfen inzwischen die häufigste allergische Erkrankung ist. Linderung gegen die Symptome verschaffen Augentropfen, Nasensprays oder orale Darreichungsformen. Die Arzneimittelexperten von Stiftung Warentest haben rezeptfreie Heuschnupfenmittel bewertet und das ist das Ergebnis.
Eines vorweg: Bei Augentropfen und Nasensprays sollten konservierungsmittelfreie Präparate bevorzugt werden. Tabletten, Saft oder Sirup sollten erst zum Einsatz kommen, wenn die lokalen Mittel nicht ausreichend wirksam sind.
Augentropfen
Gegen brennende, juckende oder tränende Augen empfiehlt Warentest Präparate mit Cromoglicinsäure zur vorbeugenden Behandlung. Die Augentropfen sollten etwa zwei Wochen vor dem Pollenflug angewendet werden. Zweimal täglich wird ein Tropfen ins Auge geträufelt. Cromoglicinsäure zählt zu den Mastzellenstabilisatoren und mindert die Histaminausschüttung durch Inaktivierung der Chloridkanäle.
Im Akutfall eignen sich die H1-Antihistaminika Azelastin und Levocabastin. Ketotifen, das sowohl akut wirksam ist als auch zusätzlich die Mastzellen stabilisiert, kann ebenfalls empfohlen werden.
Nasensprays
Nasensprays helfen dabei, endlich wieder Luft zu bekommen. Auch hier fällt die Empfehlung auf Cromoglicinsäure als vorbeugende Variante sowie Azelastin und Levocabastin im Akutfall. Nicht berücksichtigt werden Glucocorticoid-haltige Nasensprays, die ebenfalls bei allergischer Rhinitis – einer ärztlichen Erstdiagnose vorausgesetzt – Anwendung finden können.
Kombipack
Mit einem Kombipack aus Augentropfen und Nasensprays lässt sich zumindest Geld sparen, vorausgesetzt es werden auch beide Präparate benötigt. Allerdings enthalten diese meist Konservierungsstoffe. Ausnahmen gibt es bei den Nasensprays, da es sich bei den Augentropfen in den Kombis um Mehrdosenbehältnisse handelt, sind diese auch konserviert.
Orale Darreichungsformen
Ist die Wirkung von Augentropfen und Nasenspray nicht ausreichend, können Tabletten, Saft und Sirup der Qual ein Ende bereiten. Für die systemische Behandlung stehen Loratadin, Cetirizin, Levocetirizin und in dieser Saison auch Desloratadin als rezeptfreie Wirkstoffe zur Verfügung. Dimetinden und Kombinationen aus Cetirizin und Pseudoephedrin finden bei Warentest keine Erwähnung.
Klimawandel und Pollen
Der Klimawandel setzt auch Allergikern zu, denn je wärmer es wird, desto länger halten sich auch die Blütenpollen in der Luft. Außerdem blühen Bäume und Gräser früher als sonst. So treiben Birkenpollen schon Mitte April ihr Unwesen und Gräser haben regional sogar zwei Saisons.
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