Albuterol Sulfate einmal pro Woche reinigen
Hexal wurde das Inverkehrbringen von „Albuterol Sulfate Inhalation Aerosol 90 mcg with Dose Indicator“ aus den USA gestattet. Denn hierzulande wurde ein Versorgungsmangel für Salbutamol-haltige Arzneimittel in pulmonaler Darreichungsform festgestellt. Doch bei der AMK sind von April bis November Meldungen zur US-Ware eingegangen. Das Problem: Mitunter kann kein ausreichender Sprühstoß ausgelöst oder nur ein geringer Sprühnebel freigesetzt werden. Die Ursache für die Beanstandung wird auf eine mangelhafte Reinigung des Inhalers zurückgeführt. Jetzt werden Hinweise für die korrekte Reinigung geliefert.
Albuterol Sulfate Inhalation wird mit der PZN 19267929 und unter der Produktbezeichnung Albuterol Sulfate INH USA in der Lauer-Taxe aufgeführt. Produziert wird das Arzneimittel von Lohnhersteller Aeropharm aus Rudolstadt, der auch SalbuHexal N Dosieraerosol 100 µg/Dosis fertigt. Das Präparat ist laut Informationsschreiben des Herstellers „im Wesentlichen vergleichbar“ mit SalbuHEXAL N Dosieraerosol.
Die US-Ware sichert hierzulande die Versorgung. Allerdings sind bei der AMK von April bis November dieses Jahres insgesamt 45 Meldungen eingegangen. Den Berichten der Apotheken zufolge kann kein ausreichender Sprühstoß ausgelöst oder nur ein geringer Sprühnebel freigesetzt werden. Die Folgen: Therapieunterbrechungen mit medizinischen Folgen und Minderwirkungen.
Die Beanstandungen wurden untersucht und eine mangelhafte Reinigung des Inhalers als Ursache ausgemacht. Darum liefert Hexal Hinweise zur korrekten Reinigung. Denn nur wenn das Mundstück sauber gehalten wird, kann sich das Arzneimittel nicht ablagern und den Sprühstoß durch das Mundstück blockieren.
Tipps für die Reinigung
Mundstück einmal pro Woche oder wenn dieses verstopft ist, reinigen.
- Schritt 1:
- Behältnis aus dem Kunststoffgehäuse entfernen und Kappe vom Mundstück abnehmen. Achtung, Metallbehältnis nicht reinigen und nicht nass werden lassen.
- Schritt 2:
- 30 Sekunden lang warmes Wasser durch die obere und untere Öffnung des Mundstücks fließen lassen.
- Schritt 3:
- So viel Wasser wie möglich vom Mundstück abschütteln.
- Schritt 4:
- Prüfen, ob alle Ablagerungen des Arzneimittels im Mundstück vollständig entfernt wurden. Sind noch Ablagerungen vorhanden, sollen die Schritte 2 bis 4 erneut durchgeführt werden.
- Schritt 5:
- Mundstück an der Luft trocknen lassen – beispielsweise über Nacht.
Achtung, das Behältnis sollte nicht wieder in das Kunststoffgehäuse eingesetzt werden, solange das Mundstück noch feucht ist.
- Schritt 6:
- Ist das Mundstück trocken, kann das Behältnis wieder in das Kunststoffgehäuse eingesetzt und die Kappe auf das Mundstück gesetzt werden.
Inhalator ist noch feucht, muss aber benutzt werden
Ist eine Inhalation nötig, aber der Inhalator noch nicht vollständig getrocknet, ist trotzdem eine Anwendung möglich. Dazu wird das Behältnis in das Kunststoffgehäuse eingesetzt und der Inhalator gut geschüttelt. Der Inhalator soll weg vom Gesicht gehalten und zwei Mal auf die Mitte der Dosisanzeige gedrückt werden, um insgesamt zwei Sprühstöße in die Luft abzugeben. Dann wird die benötigte Dosis eingenommen und der Inhalator erneut gereinigt und vollständig getrocknet.
Apotheken werden gebeten, die Patient:innen bei der Abgabe des Arzneimittels auf die korrekte Reinigung hinzuweisen und die deutsche Übersetzung der Gebrauchsinformation zu übergeben oder auf die Verfügbarkeit im Internet zu informieren.
Im Frühjahr hatte die unterschiedliche Deklaration für Aufklärungsarbeit in den Apotheken gesorgt. Während hierzulande auf der Faltschachtel von SalbuHEXAL N Dosieraerosol die Menge an Salbutamol angegeben ist, die über das Ventil abgegeben wird – sprich 100 μg –, wird auf den Packungen der US-Ware die aus dem Mundstück abgegebene Dosis – 90 μg – benannt. Zudem weist die Importware einen Dosierzähler auf dem Druckgasbehälter auf.
Salbutamolgehört zu den Beta-Sympathomimetika und wird aufgrund seines schnellen Wirkeintritts und bronchienerweiternden Effekts bei einem akuten Asthmaanfall eingesetzt. Der Wirkstoff bindet selektiv an die Beta-2-Adrenozeptoren der Bronchialmuskulatur.
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