In rund einer Woche ist es so weit: Am bundesweiten Apotheken-Protesttag bleiben die Türen vieler Apotheken geschlossen. Für die Apothekengewerkschaft Adexa ein gutes Signal. Ihre Vorstände Tanja Kratt und Andreas May rufen einmal mehr zur Teilnahme auf. „Protestieren Sie mit!“
Ende der Nullretax, Anpassung des Fixums, Erhöhung des Apothekenhonorars, mehr Wertschätzung, weniger Bürokratie, Arbeitserleichterungen und Co. – die Gründe für den Apotheken-Protest sind vielfältig und mehr als jede zweite Apotheke will sich beispielsweise mit geschlossenen Türen daran beteiligen.
Für die Adexa-Vorstände ist es dringend nötig, dass sich die Teams „auf die eine oder andere Weise für ihre Interessen (laut)stark machen!“ Der Grund: Anders als bei der Gesundheitspolitik auf Länderebene würde die Bundesregierung bisher mauern und nicht einmal die geringsten Zugeständnisse machen. Dies würde viele Apothekenangestellte – zu Recht – wütend, mutlos oder auch pessimistisch machen. Doch Kratt und May sehen in der seit Jahren gewachsenen Frustration auch eine Chance. Denn damit könnten die Teams am Protesttag nun endlich einmal bundesweit, flächendeckend und mit dem nötigen Nachdruck demonstrieren.
„Apothekenangestellte und Apothekenleitungen brauchen Sichtbarkeit in den Medien! Sie brauchen die Unterstützung ihrer Kundschaft – und sie brauchen letztlich einen Sinneswandel bei den Verantwortlichen in der Regierung!“, so die Forderung der Gewerkschaftsvertreter:innen.
Adexa ruft am 14. Juni zu Geschlossenheit auf
Für den Erfolg des Apotheken-Protestes sei vor allem eines wichtig: ein starkes, solidarisches Miteinanders zwischen Angestellten und Inhaber:innen. Nur so könne die gemeinsame Aktion ein starkes Signal setzen, dass die seit Jahren eingefrorene – und kürzlich auch noch abgesenkte – Honorierung für die Arzneimittelversorgung durch die Apotheken es mittlerweile fast unmöglich macht, angemessene Gehälter zu zahlen.“
Die Adexa-Vorstände zeigen Verständnis für die Sorge einiger Teams, dass vor allem Patient:innen die Leidtragenden der Aktion sind. Umso wichtiger sei es, mit den Kund:innen den Dialog zu suchen und sie zu informieren, und zwar bereits im Vorfeld, am Protesttag selbst sowie im Nachgang.
„Auch wenn das in der aktuellen Zeit – bei ohnehin hohen Belastungen – Ihre Arbeit noch anstrengender macht: Bitte nehmen Sie teil!“ – so der Apell. Denn das Engagement der Teams sei entscheidend, um die Chancen auf bessere Vergütung eine der Apothekenleistungen und dadurch auch größere Spielräume bei den Tarifverhandlungen zu erhöhen. „Es geht um Ihre berufliche Zukunft, also protestieren Sie mit!“
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