Apotheken sind während der Corona-Pandemie die Anlaufstelle Nummer eins. In der schwierigen und stressigen Zeit wünscht sich so mancher Apothekenmitarbeiter eine Gefahrenzulage. Der Ruf nach einer finanziellen Wertschätzung wird laut. PTA Mariam H. aus Köln fordert daher in ihrer Petition eine Tariferhöhung um mindestens 10 Prozent. Ob es allerdings zu einer Erhöhung des Tarifgehaltes kommt, entscheiden die Tarifparteien, zu denen die Apothekengewerkschaft Adexa gehört.
Wie steht die Adexa zur PTA-Petition?
„Diese Petition zeigt in eine ähnliche Richtung wie die Zwischenergebnisse unserer laufenden Online-Umfrage“, sagt Adexa-Vorstand Andreas May. Bis zum 30. März um 9:30 Uhr hatten 1002 Apothekenangestellte an der Umfrage teilgenommen. Die Kollegen wünschen sich nicht nur mehr Arbeitsschutz (45 Prozent), verkürzte Öffnungszeiten (32 Prozent) oder mehr Erholungszeiten wie beispielsweise Sonderurlaub (55 Prozent), sondern auch mehr Geld. Apothekenangestellte möchten „eine finanzielle Honorierung ihrer starken Belastung in den Apotheken während der Corona-Epidemie und auch der hohen Gesundheitsgefährdung.“ Die Wünsche und Forderungen reichen von Gefahrenzulagen über eine Lohnerhöhung bis hin zu Bonuszahlungen.
PTA-Petition: Adexa nimmt Tarifparteien und ABDA in die Pflicht
„Über tarifliche Schritte müssen allerdings die Tarifparteien entscheiden“, so May. Daher habe die Adexa am Montag auf der Basis der Umfrageergebnisse bereits Kontakt mit den drei Arbeitgebervertretungen – Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA), Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein und Sächsischer Apothekerverband – aufgenommen – mit dem Ziel, baldmöglichst ins Gespräch zu kommen.
„Wir brauchen Signale für alle Apothekenteams, die am Limit arbeiten, um sie weiter zu motivieren und ihnen die verdiente Wertschätzung auszudrücken. Die Gehälter sind schon zu Normalzeiten nicht der hohen Verantwortung angemessen. Das gilt jetzt noch viel mehr!“, so May. „Von der ABDA erwarten wir dagegen, dass sie sich bei der Politik eindrücklich für die angemessene Vergütung der Leistungen der Apotheken einsetzt – sowohl jetzt in der Corona-Epidemie als auch danach!“
Die Petition
Mariam ist seit zwei Jahren PTA mit Leib und Seele. „Wir sind wichtig und machen einen super wichtigen Job. Auf uns kann man nicht verzichten. Wir stehen jeden Tag in der Apotheke und die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns infizieren, ist hoch. Wir riskieren unser Leben. Das gilt für alle im Gesundheitswesen und auch die Angestellten im Supermarkt.“ Ein „Danke“ sei zwar schön, aber jetzt sei auch die richtige Zeit für eine finanzielle Wertschätzung. „Spätestens jetzt müsste unser Gesundheitsminister Jens Spahn verstanden haben, dass ohne Ärzte und Apotheken nichts läuft.“ Die Idee zur Petition kam ihr ganz plötzlich.
Mehr zur Petition erfährst du hier ?.
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