Die Temperaturen steigen und so manche/r hatte bereits den ersten Sonnenbrand des Jahres. Ohne Sonnenschutz geht also nichts (mehr). Das Problem: Denn der Mix aus chemischen und mineralischen Filtern birgt Risiken. Ist Zinkoxid im Spiel, kann der UVA-Schutz sinken.
Ob Spray, Creme, Lotion oder Gel – Sonnenschutz gibt es in verschiedenen Formulierungen. Eines haben alle gemeinsam: Sie sollen die Haut dank spezieller Filter – mineralisch oder chemisch – vor schädlicher UV-Strahlung schützen und Sonnenbrand verhindern. Genau das kann jedoch mitunter schwierig werden. Denn auf die Mischung kommt es an. So führt offenbar die Kombination aus chemischen UV-Filtern und dem mineralischen Filter Zinkoxid dazu, dass der UVA-Schutz deutlich abnimmt. Mehr noch: Das Gemisch wird sogar zunehmend toxisch. Das ist das Ergebnis eines Experiments von Forschenden der University of Oregon.
Chemische Filter + Zinkoxid = sinkender UVA-Schutz
Der Reihe nach. Für ihren Versuch haben die Wissenschaftler:innen fünf Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 15 in unterschiedlichen Zusammensetzungen an chemischen UV-Filtern unter die Lupe genommen – jeweils mit und ohne Zugabe von Zinkoxid. Nach zwei Stunden UV-Bestrahlung wurde überprüft, ob und wie sich Sicherheit und Wirksamkeit der Mittel verändert hatte. Das Ergebnis: Während sich ohne Zinkoxid kaum Änderungen in Sachen Photostabilität feststellen ließen, zeigten die Produkte nach dem Zusatz von Zinkoxid einen deutlich verringerten UVA-Schutz, da der Abbau der chemischen UV-Filter stark beschleunigt wurde. Zudem stieg die Toxizität durch die Kombination.
„Diese Studie legt nahe, dass bei der Formulierung von Sonnenschutzmitteln, die sowohl Zinkoxid als auch niedermolekulare UV-Filter enthalten, Vorsicht geboten ist, um unbeabsichtigte Folgen bei der Anwendung zu vermeiden“, so die Schlussfolgerung.
Das Problem betreffe jedoch nicht nur Sonnenschutzmittel, die eine Kombination der Filter enthalten und durch Zinkoxid eine Verringerung des UVA-Schutzes erfahren. Auch eine Mischung von Kosmetika wie Cremes oder anderen Zinkoxid-haltigen Produkten und einem Sonnenschutz mit chemischem Filter kann die Schutzwirkung senken.
Neben Zinkoxid soll auch Titandioxid vor ultravioletter Strahlung schützen und kommt daher ebenfalls in Sonnenschutzmitteln und Kosmetika zum Einsatz. Darauf muss allerdings verzichtet werden, wenn das Risiko einer Einnahme durch Einatmen besteht, beispielsweise bei Sprays. Lebensmittel mit dem Zusatzstoff Titandioxid (E171) dürfen in der EU nur noch bis zum 7. August in Verkehr gebracht werden. Für Arzneimittel gilt das Verbot hingegen vorerst nicht.
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