Achtung beim April-Gehalt: Wer bekommt weniger Geld?
Die Auszahlung des April-Gehaltes steht unmittelbar bevor. Beim Blick auf den Kontostand beziehungsweise auf den Lohnzettel müssen sich zahlreiche Angestellte auf eine unerfreuliche Überraschung einstellen. Denn sie bekommen ab April weniger Geld.
Anfang April haben die Unionsparteien und die SPD ihren Koalitionsvertrag für ihre gemeinsame Regierung vorgestellt. Dieser enthält verschiedene Pläne, um die Wirtschaft zu entlasten und dadurch wieder anzukurbeln. Und auch für Verbraucher:innen soll es steuerliche Entlastungen geben – allerdings wohl erst ab Mitte der Legislatur. Bis es so weit ist, haben viele Arbeitnehmende weniger Geld im Portemonnaie – Stichwort steigende Sozialabgaben.
Für rund 800.000 Angestellte sorgt bereits ein Blick auf das April-Gehalt für Ärger. Denn dieses fällt mitunter deutlich geringer aus. Der Grund: Mehrere Betriebsrankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag zum 1. April erhöht, und zwar deutlich:
- BKK24: 4,39 Prozent Zusatzbeitrag (bisher 3,25 Prozent – plus 1,14 Prozentpunkte)
- BKK Salzgitter: 3,5 Prozent (bisher 2,8 Prozent – plus 0,7 Prozentpunkte)
- BKK VerbundPlus: 3,89 Prozent (bisher 1,55 Prozent – plus 2,34 Prozentpunkte)
- mhplus Betriebskrankenkasse: 3,29 Prozent (bisher 2,56 Prozent – plus 0,73 Prozentpunkte)
Wechsel möglich, aber …
Zwar haben PTA und andere Angestellte bei einer Beitragserhöhung der Kasse ein Sonderkündigungsrecht und können damit wechseln. Das Problem: Langfristig drohen auch bei anderen Kassen laut Expert:innen deutliche Erhöhungen, sodass Angestellte mit Einbußen rechnen müssen. Denn: Wie aktuelle Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigen, steigt der durchschnittliche Zusatzbeitrag in diesem Jahr nicht wie vom GKV-Schätzerkreis ursprünglich angenommen auf rund 2,5 Prozent, sondern auf 2,9 Prozent – also noch einmal 0,4 Prozentpunkte mehr. „In Summe klettern die Sozialbeiträge damit über die 42-Prozent-Marke“, heißt es im IW-Bericht.
Weniger Geld für PTA
PTA im fünften Berufsjahr, die nach dem Gehaltstarifvertrag des ADA derzeit 2.638 Euro brutto verdienen, müssen neben den regulären Beiträgen zur Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung bei einem Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent mehr als 38 Euro (1,45 Prozent) zusätzlich für die Krankenkasse zahlen. Auf das Jahr gerechnet sind das knapp 460 Euro. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es bei einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent nur rund 22 Euro (0,85 Prozent) pro Monat und somit 264 Euro pro Jahr. 2025 bleiben demnach fast 200 Euro weniger im Portemonnaie.
Wie viel weniger Netto PTA tatsächlich bekommen, richtet sich neben der tatsächlichen Höhe des Zusatzbeitrags vor allem nach den individuellen Lebensumständen – verheiratet oder Single, Kinder oder kinderlos.
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