Der Konsum von Cannabis ist hierzulande unter gewissen Voraussetzungen erlaubt, und zwar nicht nur zu medizinischen, sondern inzwischen auch zu Genusszwecken. Dennoch wird immer wieder vor den damit verbundenen Risiken gewarnt. Und dazu gehört offenbar auch ein erhöhtes Krebsrisiko durch Cannabis.
Seit dem 1. April greift hierzulande die Teil-Legalisierung von Cannabis. Dadurch sind der Besitz und Anbau für den Eigenkonsum für Erwachsene unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Grundlage ist das Cannabisgesetz. Doch damit nicht genug. Durch die Änderungen gilt Medizinalcannabis nicht mehr als Betäubungsmittel und die Nachfrage ist deutlich gestiegen. Sogar vor möglichen Lieferengpässen wurde gewarnt. Doch die verstärkte Nutzung birgt auch Gefahren. So werden medizinischem Cannabis zwar zahlreiche positive Eigenschaften – beispielsweise in der Schmerztherapie – zugesprochen. Doch auf der anderen Seite kann der Konsum offenbar das Krebsrisiko erhöhen – zumindest für bestimmte Krebsarten.
Cannabis: Krebsrisiko steigt durch übermäßigen Konsum
Forschende der American Head and Neck Society wollten herausfinden, ob sich der Konsum von Cannabis auf das Krebsrisiko auswirken kann. Dafür wurden in einer Kohortenstudie die Daten von mehr als vier Millionen Patient:innen von 64 Gesundheitsorganisationen aus den USA untersucht. Während der Großteil der Personen auf die Nutzung von Cannabis verzichtete, wiesen mehr als 116.000 Patient:innen einen übermäßigen Konsum auf, sodass sich bereits psychosoziale Symptome wie Störungen des sozialen oder beruflichen Verhaltens zeigten. Doch damit nicht genug. Denn auch schwerwiegende körperliche Folgen kamen hinzu.
So zeigte sich: Im Vergleich zu Nicht-Konsument:innen wiesen diejenigen mit exzessivem Konsum deutlich häufiger Krebserkrankungen auf, vor allem im Mund- und Halsbereich. Demnach stieg unter anderem die Zahl der Erkrankungen an Mundhöhlen-, Speicheldrüsen- und Kehlkopfkrebs deutlich.
Ein Zusammenhang zwischen einem erhöhten Krebsrisiko und Cannabiskonsum lasse sich somit feststellen, fassen die Forschenden zusammen. Was genau der Grund dafür ist, ist jedoch bisher nicht klar und soll nun weiter untersucht werden. Gleiches gilt für den möglichen Einfluss der Dosierung.
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