Die Lieferengpässe bei Ozempic (Semaglutid) und Victoza (Liraglutid) reißen nicht ab. Novo Nordisk teilt in einem Informationsschreiben mit, dass der Bedarf an beiden Arzneimitteln bis ins vierte Quartal (Q4) nicht vollständig gedeckt werden kann.
Seit einiger Zeit bestehen Lieferengpässe bei Ozempic und Victoza. Jetzt gibt es ein Update, aber keine Entspannung der Versorgungslage. Die Liefersituation von Ozempic bleibt weiterhin angespannt – vor allem in den Stärken 0,25 mg und 0,5 mg. Engpässe werden trotz erhöhter Produktionsmengen bis ins vierte Quartal erwartet, und zwar in allen Stärken. Daher wird an der Empfehlung, keine neuen Patient:innen auf Ozempic einzustellen, festgehalten. Zudem soll das Arzneimittel nur entsprechend der Indikation Typ-2-Diabetes verordnet werden.
Als Grund für den Engpass nennt Novo Nordisk die steigende Nachfrage nach GLP-1 Rezeptoragonisten in Verbindung mit niedrigen Lagerbeständen und Kapazitätsbeschränkungen in der Produktion.
Zwar habe sich das Angebot an Victoza in diesem Jahr verbessert, dennoch sind regionale Engpässe möglich. Auch für das Liraglutid-haltige Arzneimittel gilt: Es sollten keine neuen Patient:innen eingestellt werden.
Sollten die Arzneimittel für eingestellte Patient:innen aufgrund der Lieferengpässe nicht zur Verfügung stehen, sollte in Abstimmung mit den behandelnden Ärzt:innen auf eine andere Therapie umgestellt werden.
Ozempic und Victoza im Wirkstoffcheck
Sema- und Liraglutid werden bei Typ-2-Diabetes eingesetzt. Die GLP-1-Rezeptoragonisten sorgen bei einer Applikation dafür, dass die Insulinsekretion und die glykämische Kontrolle im Körper verstärkt werden.
Ozempic hält die Zulassung für die Behandlung von unzureichend kontrolliertem Diabetes Typ 2 und wird ebenfalls als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität angewendet. Möglich ist eine Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht geeignet ist, sowie eine Kombi mit anderen Antidiabetika. Außerdem wird das Arzneimittel Off-Label zur Gewichtsreduktion eingesetzt.
Victoza wird zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen angewendet, wenn Metformin oder ein Sulfonylharnstoff trotz Anwendung der höchsten verträglichen Dosis nicht ausreicht, um ihren Blutzuckerspiegel ausreichend zu senken. Außerdem findet das Arzneimittel Anwendung, wenn Metformin in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder einem Glitazon keinen ausreichenden Erfolg zeigt.
Victoza kann außerdem bei Kindern ab einem Alter von zehn Jahren und Jugendlichen mit unzureichend eingestelltem Typ-2-Diabetes als Ergänzung zu Diät und Bewegung angewendet werden.
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