Rapamycin soll laut Studien unter anderem dazu beitragen, die körperliche Alterung zu verlangsamen. Doch hat dies auch Auswirkungen auf die Fertitilität? Wie Forschende informieren, könnte die Gabe von Rapamycin die Fruchtbarkeit von Frauen um bis zu fünf Jahre verlängern.
Rapamycin, auch als Sirolimus bekannt, gehört zu den Immunsuppressiva. Der Wirkstoff hemmt selektiv die Serin-/Threonin-Kinase mTOR (mechanistic Target of Rapamycin), die an Zellwachstum, -proliferation und -metabolismus beteiligt ist. Dadurch wird die Proteinsynthese beeinflusst, die an der Regulation des Zellzyklus mitwirkt. Zum Einsatz kommt der Wirkstoff unter anderem bei Organtransplantationen zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen, oftmals in Kombination mit Glukokortikoiden und Ciclosporin. Rapamycin steht sowohl zur oralen als auch zur topischen Anwendung zur Verfügung.
Doch seit einiger Zeit wird der Wirkstoff auch als Anti-Aging-Mittel untersucht. Aktuell überprüfen Forschende in einer Pilotstudie, wie sich Rapamycin auf die Fruchtbarkeit von Frauen auswirkt.
Rapamycin soll Fruchtbarkeit um fünf Jahre verlängern
Ein Team der Columbia University New York (USA) führt derzeit eine randomisierte placebokontrollierte Studie an bis zu 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter – konkret bis maximal 35 Jahre – durch. Dabei wird überprüft, ob sich die tägliche Gabe von 5 mg Rapamycin über drei Monate hinweg positiv auf die Fruchtbarkeit auswirkt, genau ob diese durch den Wirkstoff verlängert wird. Erste Zwischenergebnisse wurden nun bereits bekanntgegeben. Demnach könnte der Wirkstoff zur Verlangsamung der Eierstockalterung eingesetzt werden, denn diese könnte bei rund 20 Prozent liegen. Genau soll die Fruchtbarkeit von Frauen durch Rapamycin um bis zu fünf Jahre verlängert werden, wie die Wissenschaftler:innen gegenüber dem Magazin The Guardian berichten.
Doch damit nicht genug. So soll sich Rapamycin auch positiv auf die Gesundheit der Frauen auswirken und beispielsweise die Qualität von Haut und Haaren verbessern, das Energielevel steigern und die Gedächtnisfunktion erhöhen. Häufig unter Rapamycin berichtete Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Co. wurden dagegen bisher nicht festgestellt. Auch die Menstruation erfolgte weiterhin regelmäßig.
„Diese ersten Ergebnisse bedeuten, dass wir nun eine klare Chance auf unser ultimatives Ziel haben: die Verwendung von Rapamycin, um die Lebensdauer des Eierstocks zu verlängern und dadurch die Menopause zu verzögern, während gleichzeitig die Lebensdauer der Frau verlängert und ihre Gesundheit und Lebensqualität verbessert wird“, werden die Forschenden zitiert.
Überprüft werden muss allerdings, ob eine zu hohe Dosierung des Wirkstoffs womöglich einen gegenteiligen Effekt haben beziehungsweise den Eisprung vollständig unterdrücken könnte. Die vollständigen Ergebnisse der Studie sollen in den kommenden zwei Jahren vorliegen.
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