In den Sozialen Medien gibt es täglich neue Trends. Dass einige davon gefährlich werden können – Stichwort Hot Chip Challenge –, ist bekannt. Das gilt auch für den aktuellen Hype rund um DIY-Sonnenschutz. Finger weg, betonen Expert:innen.
An Sonnenschutz führt kein Weg vorbei, egal ob im Sommer oder im Winter. Die Auswahl an Produkten und Formulierungen – ob Creme, Lotion, Spray oder Gel – ist groß. Dennoch werden einige lieber selbst aktiv, auch weil Sonnenschutzprodukte teilweise wegen ihrer Inhaltsstoffen in der Kritik stehen.
So kursieren auf Social Media-Plattformen wie TikTok verschiedene Videos mit Anleitungen zum Herstellen von selbstgemachten Sonnencremes. Für den DIY-Sonnenschutz kommen dabei unter anderem Inhaltsstoffe wie Kokosöl, Shea- und Kakaobutter, Bienenwachs und Zinkoxid zum Einsatz. Expert:innen warnen eindringlich vor dem Trend und den damit verbundenen Gefahren.
DIY-Sonnenschutz: Mehr Schaden als Nutzen
Der Grund: Während Sonnenschutzprodukte aus Apotheke, Drogerie und Co. eine Prüfung durchlaufen und ihre Wirkung ausführlich nach ISO-Norm 24444 getestet wird, ist dies beim DIY-Sonnenschutz nicht der Fall. Die jeweiligen Inhaltsstoffe besitzen demnach – anders als in vielen Videos dargestellt – meist keine oder zumindest keine ausreichende Schutzwirkung gegen UV-Strahlung.
In mehreren Studien wurden bereits verschiedene DYI-Sonnenschutzprodukte, die nach Anleitungen aus den Sozialen Medien hergestellt wurden, analysiert. Dabei zeigte sich: Der Großteil von ihnen schützte nicht gegen UV-Strahlung. „Die Rezepte, die wir im Internet gesammelt haben, sind sehr gefährlich, da einige von ihnen überhaupt keine Lichtschutzwirkung haben und die meisten keinen ausreichenden Lichtschutz für die Anwender gewährleisten“, so das Fazit einer Studie aus den USA. Wer sich mit den selbstgemachten Sonnenschutzprodukten in die Sonne legt, riskiert demnach Sonnenbrand und ein erhöhtes Krebsrisiko.
Zwar können einige oft genutzte Inhaltsstoffe wie Kokos- und Olivenöl gegen UV-B-Strahlung wirken, besitzen allerdings nur einen Lichtschutzfaktor von etwa acht, während andere Pflanzenöle sogar noch darunter liegen. Ein Schutz gegen UV-A-Strahlen besteht zudem nicht. Hinzukommt, dass nicht klar ist, welche Hautreaktionen bei der Anwendung durch die entsprechenden Inhaltstoffe auftreten können, da die Verträglichkeit ebenfalls nicht getestet wurde. Und auch wenn in einigen Rezepten Zinkoxid als mineralischer Filter genutzt wird, bedeutet dies nicht automatisch eine angemessene Schutzwirkung. Denn der Inhaltsstoff ist nur schwer löslich, sodass die richtige Verarbeitung entscheidend ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Filter nicht gleichmäßig im Sonnenschutz verteilt ist.
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