Streikt in der Apotheke das EC-Gerät, ist der Ärger meist groß. Denn wer nicht genügend Bargeld dabeihat, muss noch einmal wiederkommen oder geht zur Konkurrenz, sodass Umsatz verloren geht. Doch damit soll bald Schluss sein – zumindest wenn es nach den Kund:innen geht. Die Mehrheit spricht sich für eine „Kartenzahlungspflicht“ aus.
Auch wenn Kartenzahlung in vielen Apotheken längst an der Tagesordnung steht, gehört ein EC-Gerät längst noch nicht überall zum Standard. So gilt vielerorts weiterhin das Prinzip „cash only“. Bei den meisten Verbraucher:innen sorgt das jedoch nicht nur für Unverständnis, sondern auch für Verärgerung. Mehr noch. Knapp drei von vier Konsument:innen sprechen sich sogar für eine „Kartenzahlungspflicht“ aus. Das geht aus einer Befragung von Bitkom unter mehr als 1.000 Verbraucher:innen hervor. Genau fordern 73 Prozent eine gesetzliche Regelung, wonach Geschäfte dazu verpflichtet werden, mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten, sodass Kund:innen wählen können, wie sie bezahlen wollen. Auch in der Apotheke dürfte somit am kontaktlosen Bezahlen kein Weg mehr vorbeiführen.
Übrigens: Auch im Botendienst sollte der/die Apothekenmitarbeiter:in ein tragbares EC-Gerät dabeihaben, wie die Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands (APD) in ihrer Resolution zum Botendienst fordert. Dort heißt es: „Dem Kunden werden geeignete Zahlungsmöglichkeiten angeboten (bar, Rechnung oder bargeldlos online).“
Auch Ältere für „Kartenzahlungspflicht“
98 Prozent der befragten Verbraucher:innen setzen – zumindest gelegentlich – auf kontaktloses Bezahlen, entweder per Kredit- oder Bankkarte oder per Smartphone oder Smartwatch. 71 Prozent zahlen mindestens mehrmals pro Woche elektronisch. Ist dies in einem Geschäft nicht möglich, zeigt sich die Mehrheit verärgert. Da wundert es nicht, dass sich sogar der Großteil der älteren und häufig bargeld-affinen Personen ab 65 Jahren für eine „Kartenzahlungspflicht“ aussprechen.
Die Tendenz zur bargeldlosen Zahlung wird zudem weiter zunehmen, schätzen 62 Prozent aller Befragten – auch wenn sie dadurch in der Regel mehr Geld ausgeben als bei Bargeldzahlung.
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