Die Teillegalisierung von Cannabis treibt vielerorts auch die Nachfrage nach Medizinalcannabis in die Höhe, sodass vor Kurzem bereits vor Lieferengpässen gewarnt wurde. In der Fähren Apotheke in Niederkassel-Mondorf laufen inzwischen rund 70 Rezepte über medizinisches Cannabis auf – und zwar täglich. Kein Wunder, dass die Personalsuche mit der enormen Cannabis-Nachfrage umso dringender wird.
Seit Anfang 2023 bietet die Fähren Apotheke in Niederkassel-Mondorf die Abgabe von medizinischem Cannabis an. Seitdem hat sich die Nachfrage auf Patientenseite stetig erhöht. Doch seit der Teillegalisierung von Cannabis erlebt Inhaberin Dr. Stephanie Spahn einen regelrechten Boom. Demnach habe sich die Nachfrage seit April um rund 300 bis 400 Prozent erhöht. Täglich bearbeitet das Team etwa 70 neue Rezepte über Medizinalcannabis. Für die Mitarbeiter:innen ist dies kaum noch zu stemmen, weshalb die Suche nach neuem Personal – PTA und Apotheker:innen – auf Hochtouren läuft, um den Ansturm zu bewältigen.
Cannabis-Nachfrage verstärkt Personalsuche
Die Apotheke bietet einen eigenen Versandhandel an, über den Patient:innen ihr verordnetes Cannabis-Produkt bestellen können. Anschließend müssen sie das entsprechende Rezept einreichen, beispielsweise als Upload oder auf Wunsch per Post. Die Apotheke prüft dies und bereitet danach alles für den Versand vor. Und dafür braucht es Personal.
Aktuell ist ein Apotheker ganztägig für die Bearbeitung der Cannabis-Bestellungen abgestellt. Zwei bis drei PTA kümmern sich vormittags um die Prüfung, Abfüllung und Co. Hinzukommen drei Werkstudent:innen, die im Wechsel beim Packen der Pakete unterstützen und alle nicht-pharmazeutischen Tätigkeiten übernehmen. Kein Wunder, dass die enorme Cannabis-Nachfrage auch die Personalsuche antreibt. Denn weitere Unterstützung ist dringend nötig. Gesucht werden beispielsweise PTA, die sich auch nachmittags um Prüfung und Co. kümmern. Aber auch Apotheker:innen sind willkommen.
Medizinalcannabis meist auf Privatrezept
Bei den meisten Cannabis-Verordnungen, die in der Apotheke auflaufen, handelt es sich um Privatrezepte, sodass Patient:innen selbst für das Medizinalcannabis zahlen. Nur wenige Rezepte würden zulasten der gesetzlichen Krankenkassen gehen. „Einige Praxen sind offenbar noch etwas zurückhaltend, doch es gibt auch einige, die sich seit April ,trauen‘, entsprechende Verordnungen auszustellen“, so Spahn. Erst kürzlich sei in der Apotheke ein 96-jähriger Patient mit chronischen Schmerzen gewesen, der erstmals Medizinalcannabis verschrieben bekam, um seine Beschwerden zu lindern.
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