Die Menstruation ist bei vielen Frauen mit Begleiterscheinungen wie Schmerzen, Krämpfen und Co. verbunden. Da diese die Lebensqualität deutlich einschränken können, ist schnelle Hilfe gefragt. Leiden Frauen unter starken Menstruationsblutungen, sind Arzneimittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) vor und während der Periode jedoch tabu.
ASS gehört zu den gefragtesten Wirkstoffen in der Schmerzbehandlung und zählt seit mehr als 50 Jahren zu den unentbehrlichen Arzneimitteln, die auf der Liste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgeführt sind. Auch bei Regelschmerzen kommt der Wirkstoff mitunter zum Einsatz. Doch vor allem, wenn starke Blutungen – sprich ein Blutverlust von rund 80 Millilitern während der Periode – vorliegen, sollte darauf besser verzichtet werden.
Der Grund: ASS hat bekanntlich einen gerinnungshemmenden Effekt, wodurch das Risiko von starken Blutungen weiter erhöht werden kann. „Acetylsalicylsäure wirkt gerinnungshemmend und kann den Blutverlust während der Menstruation zusätzlich steigern und übermäßige Blutungen fördern“, stellt der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) klar. Genau kann ASS laut Studien sowohl die Stärke als auch die Dauer der Blutung erhöhen.
Acetylsalicylsäure gehört zu den nicht-steroidalen Antirheumatika und besitzt analgetische, antiphlogistische und antipyretische Eigenschaften. Die Wirkung geht auf eine irreversible Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 zurück, was wiederum zu einer Hemmung der Prostaglandinproduktion sowie der Thrombozytenaggregation führt – Entzündungsprozesse werden gehemmt und die Schmerzwahrnehmung vermindert.
Auch vor der Periode besser auf ASS verzichten
Da die blutverdünnende Wirkung über mehrere Tage anhält, sollte auch vor Einsetzen der Periode auf ASS verzichtet werden. „Der Effekt tritt schon bei niedrigen Dosierungen ein und hält bei der Einnahme einer einzigen Tablette etwa eine Woche an.“ Daher sollte der eigene Zyklus stets im Blick behalten werden, so der BVF weiter.
In den Fach- und Gebrauchsinformationen zu ASS-haltigen Präparaten finden sich keine expliziten Warnungen vor einer Einnahme bei starken Menstruationsblutungen. Allerdings wird in seltenen (bis zu 1 von 1.000 Patient:innen) bis sehr seltenen (bis zu 1 von 10.000 Patient:innen) Fällen vor Blutungen wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten und Blutungen der Geschlechtsorgane mit einer verlängerten Blutungszeit gewarnt. Dieser Effekt könne über vier bis acht Tage nach der Einnahme anhalten.
Alternativ zu ASS kann auf Präparate mit dem Wirkstoff Ibuprofen zurückgegriffen werden. Denn dieser besitzt lediglich schwach gerinnungshemmende Eigenschaften, die außerdem nur kurz andauern. Zudem senkt Ibuprofen den Prostaglandin-Spiegel, der bei starken Regelblutungen zusätzlich erhöht ist, sodass neben dem schmerzlindernden auch ein blutungssenkender Effekt einsetzen kann.
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