Nicht alle Wirkstoffe lassen sich ohne Probleme miteinander kombinieren. Das ist auch bei Simvastatin und Itraconazol der Fall, deren gemeinsame Einnahme schwerwiegende Folgen haben kann.
Simvastatin: Der zu den Statinen gehörende Wirkstoff beeinflusst den Stoffwechsel von Cholesterin, indem er eines der Schlüsselenzyme der Cholesterinbiosynthese, die HMG-CoA-Reduktase, hemmt. Zudem erhöht sich die Anzahl der LDL-Rezeptoren auf der Oberfläche der Leberzellen, was zu einer erhöhten Aufnahme von LDL in die Leber führt und dessen Konzentration im Blut sinken lässt. Zum Einsatz kommt Simvastatin zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen und zur Prophylaxe von kardiovaskulären Ereignissen. Die Einnahme des Arzneimittels erfolgt einmal täglich am Abend. Während der Therapie sind auch eine cholesterinsenkende Diät und eine nachhaltige Gewichtsreduktion anzustreben.
Itraconazol: Das Triazol-Antimykotikum wirkt systemisch und hemmt die Ergosterol-Synthese der Pilzzellen. Bei Ergosterol handelt es sich um einen lebenswichtigen Bestandteil der Zellmembran von Pilzen. Je nach Indikation werden die Kapseln ein- bis zweimal täglich nach einer Mahlzeit eingenommen. Zu den Nebenwirkungen gehören unter anderem Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Hautausschläge.
Die Auswirkungen von Simvastatin und Itraconazol auf das CYP-System
Die Kombination von Simvastatin mit Itraconazol ist kontraindiziert, da Simvastatin über das Cytochrom-P450 3A4 (CYP3A4) verstoffwechselt wird. Durch die Wirkung von Itraconazol als starker Inhibitor auf CYP3A4 wird der Abbau von Metaboliten des Cholesterinsenkers gehemmt. Dies bedeutet, dass der in der Leber durch den Abbau von Simvastatin entstandene aktive Metabolit Betahydroxysäure durch die Kombination mit Itraconazol um das zehnfache erhöht wird. Infolgedessen werden die Nebenwirkungen des Statins verstärkt und das Risiko einer Myopathie (Muskelschwäche) und einer Rhabdomyolyse (Zerfall von Muskelfasern) ist signifikant erhöht.
Vor der Rezeptbelieferung ist eine Rücksprache mit der verschreibenden Praxis unerlässlich, um eine Alternative zu finden. Die Kombination beider Wirkstoffe ist in jedem Fall zu unterlassen. Sollte keine andere Möglichkeit bestehen, den Pilzbefall bei dem/der Patient:in zu behandeln, sollte für die Dauer der Einnahme von Itraconazol die Anwendung von Simvastatin ausgesetzt werden. Wenn das antimykotisch wirksame Arzneimittel ausgetauscht werden kann, ist die Anwendung von Fluconazol möglich, das ebenfalls die Ergosterol-Synthese hemmt. Der Wirkstoff hat zwar Einfluss auf das CYP-System, allerdings nur schwach auf CYP3A4, weshalb die Gefahr der verstärkten Nebenwirkungen deutlich verringert ist.
Beratungstipps bei Fußpilz
Eine gute Hygiene ist bei der Fußpilz-Therapie unumgänglich. Die beim Abtrocknen verwendeten Handtücher und die getragenen Socken sollten nach jeder Verwendung bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Ebenfalls sinnvoll ist der Einsatz eines Hygienespülers. Einfacher ist die Nutzung von Küchenkrepp zum Abtrocknen der Füße, welches danach entsorgt werden kann. Eine regelmäßige Desinfektion aller getragenen Schuhe ist wichtig, um auch diese von den Pilzsporen zu befreien.
Das Tragen von luft- und schweißdurchlässigen Baumwollsocken trägt zur Minderung der Schweißbildung bei, wodurch die optimalen Wachstumsbedingungen des Pilzes unterbunden werden. Eine gute Nagelhygiene ist ebenfalls wichtig. Hierbei sollten Einmal-Nagelfeilen genutzt werden, die im Anschluss weggeworfen werden können. Durch die Nutzung eines antimykotischen Nagellacks soll laut Leitlinie die Heilungsquote erhöht werden.
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