Wegen Bitterstoffen: Karotten zum Schutz vor Krebs?
Dass die richtige Ernährung und ein gesunder Lebensstil die Gefahr für verschiedene Erkrankungen senken können, ist bekannt. Dazu gehört auch Krebs. Eine entscheidende Rolle spielen dabei offenbar Karotten, die das Risiko für Krebs um rund ein Fünftel senken können.
Karotten enthalten neben Eisen, Kalium und Magnesium unter anderem die Vitamine K, B, C und E. Nicht umsonst werden ihnen zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit zugesprochen. Wie Forschende der University of Newcastle (Großbritannien) nun herausgefunden haben, soll der regelmäßige Verzehr von Karotten das Risiko für Krebs deutlich senken – entscheidend ist jedoch die Menge. Dafür wurden die Daten verschiedener Studien mit insgesamt mehr als 4,7 Millionen Teilnehmenden herangezogen, die den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Karotten und dem Auftreten von Krebserkrankungen beleuchtet haben.
Grund dafür ist jedoch nicht der Pflanzenfarbstoff Betacarotin, der im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und dem zahlreiche positive Effekte – beispielsweise eine Verbesserung der Sehkraft – zugesprochen werden. Dieses zeigte im Hinblick auf das Krebsrisiko laut den Autor:innen keinen Effekt. Stattdessen sehen die Forschenden die Ursache in den enthaltenen Bitterstoffen wie Polyacetylenen und Isocumarinen, die nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antikanzerogen wirken können, wie in Tierstudien belegt wurde.
Karotten sollen Krebsrisiko senken können
Ein wichtiger Faktor war dabei, wie viele Portionen Karotten die Teilnehmenden zu sich nahmen. Als Portion wurde dabei eine Menge von rund 60 g Karotten pro Tag betrachtet. Wurden pro Woche mindestens fünf Portionen Karotten verzehrt, war dies mit einem um bis zu 20 Prozent geringeren Risiko für eine Krebserkrankung verbunden. Blieb die Menge dagegen bei einer Portion pro Woche, verringerte sich das Risiko im Schnitt um 4 Prozent.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verzehr von Karotten eindeutig mit einem geringeren Krebsrisiko verbunden ist“, lautet das Fazit der Autor:innen. Die Studienergebnisse würde außerdem weitere Untersuchungen rechtfertigen, um das Potenzial von Karotten für die Primär- oder Sekundärprävention konkreter zu betrachten. Außerdem sollten Polyacetylene und Isocumarine weiter auf ihre krebsbezogene Wirkung bei Menschen untersucht werden.
Mehr aus dieser Kategorie
Zu viel „Stresshormon“? TikTok-Hype um Cortisol Faces
Bei TikTok finden sich aktuell zahlreiche Videos, die auf sogenannte Cortisol Faces im Zusammenhang mit einem vermeintlich erhöhten Cortisolspiegel aufmerksam …
Sicherheit vs. Nutzen: Besser kein Paracetamol für Ältere?
Weil nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) bei langfristiger Anwendung mit Nebenwirkungen wie gastrointestinalen Beschwerden oder Herzinsuffizienz verbunden sein können, gehört Paracetamol bei …
Amitriptylin: Hautreaktionen durch Antidepressivum
Amitriptylin gehört zu den trizyklischen Antidepressiva und kommt zur Behandlung depressiver Erkrankungen wie Episoden einer Major Depression zum Einsatz. Weil …