Im Labor wird sie häufig als Ausgangsstoffprüfung herangezogen – die Dünnschichtchromatographie oder kurz DC. Allerdings sind die Ergebnisse nur auswertbar, wenn bei der Durchführung fehlerfrei gearbeitet wurde. Doch was genau ist eine DC und wie vermeiden PTA kleine Fehler, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?
Laut Definition im Pharmazeutischen Wörterbuch Hunnius handelt es sich bei einer DC um ein „chromatographisches Trennverfahren, das auf Verteilungsprozessen beruht.“ Hierbei werden „die einzelnen Substanzen je nach ihrer Löslichkeit von der mobilen Phase mitgeführt und getrennt.“
Durchführung und Auswertung
Für die Durchführung werden eine stationäre feste Phase, meist eine Trägerplatte mit Kieselgel, und eine mobile flüssige Phase, das Fließmittel, benötigt. Das Fließmittel wird gemäß der Prüfvorschrift der zu prüfenden Substanz hergestellt und in die DC-Kammer gegeben. Hierbei handelt es sich um ein durchsichtiges Gefäß aus inertem Material, das einen flachen Boden und einen fest schließenden Deckel hat.
Um eine gleichmäßige Trennleistung des Fließmittels zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die DC-Kammer mit den Fließmitteldämpfen komplett gesättigt ist (= Kammersättigung). Dies wird durch die Verwendung eines Filterpapiers erreicht, das das Gefäß auskleidet und allmählich mit dem Fließmittel benetzt wird. Sobald dies der Fall ist, ist die DC-Kammer mit dem Fließmittel bereit für die DC.
Auf der Trägerplatte werden vorsichtig eine Startlinie und eine Ziellinie mit einem weichen Bleistift aufgetragen. Die Ziellinie markiert hierbei das Ende der vorgegebenen Laufstrecke, die in der Prüfvorschrift zu finden ist. In einem geeigneten Lösungsmittel wird die zu prüfende Substanz gelöst und punktförmig mithilfe einer Glaskapillare oder einer Mikrospritze an der Startlinie aufgetragen. Sobald die Flecken der Substanz komplett getrocknet sind, wird die DC-Platte in der DC-Kammer aufrecht hingestellt, wobei darauf geachtet wird, dass das Fließmittel unter der Startlinie ist und die zu prüfende Substanz nicht berührt.
Sobald das Fließmittel die DC-Platte bis zur Ziellinie benetzt hat, wird diese aus der DC-Kammer entnommen und zur Trocknung in den Abzug gelegt. Um das Trocknen zu beschleunigen, kann auch ein Fön mit kalter Luft zum Einsatz kommen. Die Auswertung erfolgt dann nach der Prüfvorschrift, wobei eventuell vorgeschriebene Reagenzien, eine Heizplatte und eine UV-Lampe zum Einsatz kommen können.
Abschließend folgt die Berechnung des Retentionsfaktors (Rf-Wert), der das Verhältnis der Laufstrecke der Substanz im Verhältnis zur Laufstrecke des Fließmittels betrachtet. Dabei wird die Laufstrecke der Substanz durch die Laufstrecke des Fließmittels dividiert. Allerdings reicht die alleinige Berechnung des Wertes nicht aus, weshalb eine Referenzlösung der Substanz immer mit auf die DC-Platte aufzutragen ist, um einen direkten Vergleich zu haben.
Die DC und ihre Fehlerquellen
Schon durch kleine Fehler kann es zu einer Verfälschung des Ergebnisses der DC kommen. Um dies zu vermeiden, hier ein paar Tipps, worauf du bei einer DC besonders achten solltest:
- Fließmittel immer frisch herstellen, da bei Herstellung auf Vorrat die flüchtigen Bestandteile während der Lagerungszeit teilweise verdampfen können
- Startlinie mit der zu prüfenden Substanz darf sich nicht im Fließmittel befinden, da die Substanz so „ausgewaschen“ werden könnte
- vorsichtiges Auftragen der Bleistiftlinien, da bei Beschädigung der Kieselgelschicht die Laufstrecke für das Fließmittel nicht mehr gleichmäßig passierbar ist
- Kammersättigung immer vor Start der DC durchführen, außer es ist in der Prüfvorschrift ausdrücklich untersagt
- beim Trocknen der DC-Platte mit einem Fön stets kalte Luft verwenden, um ein hitzebedingt verändertes Ergebnis zu vermeiden
- immer die korrekten Reagenzien für die Auswertung verwenden, da andernfalls eventuell kein Ergebnis ablesbar ist
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