Diebstahl von Sildenafil: Achtung vor illegalem Handel
In einer Herstellerinformation teilt neuraxpharm Arzneimittel GmbH über den Diebstahl von Sildenafil mit. Welche Charge betroffen ist und wie sich Apotheken verhalten sollen, wenn eine gestohlene Packung auftaucht, erfährst du hier.
Konkret geht es um den Diebstahl von 1.344 Packungen des Arzneimittels Sildenafil-neuraxpharm, 100 mg, 12 Stück (PZN: 07116131). Betroffen ist hierbei die Charge 230108. Laut neuraxpharm sind alle gestohlenen Packungen aus technischen Gründen bei securPharm weiterhin als abgabefähig gekennzeichnet.
Verbreitung über eventuell illegale Vertriebswege
Laut Herstellerinformation ist ein Rückruf der betroffenen Charge derzeit nicht vorgesehen. Jedoch wird aufgrund der möglicherweise illegalen Verbreitungswege um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten. Sollten Packungen der betroffenen Charge „[…] außerhalb der etablierten Lieferkette angeboten werden“, bittet neuraxpharm um eine umgehende Meldung an die zuständige Überwachungsbehörde. Ebenfalls möglich ist es, den Hersteller direkt per Mail zu informieren.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sildenafil-neuraxpharm 100 mg, 12 Stück von Händlern oder Vertretern angeboten wird, die bisher noch nie mit der Apotheke in Kontakt standen. Eine genaue Betrachtung des Angebots ist zwingend notwendig und auch die Kontrolle der eventuell tatsächlich bestellten Ware sollte sofort erfolgen, um eine zeitnahe Meldung an die Überwachungsbehörde weiterzuleiten.
Exkurs: Sildenafil
Bei dem Wirkstoff Sildenafil handelt es sich um einen Phosphodiesterase-5-Inhibitor (PDE-5-Hemmer), der das Enzym Phosphodiesterase-5 blockiert. Infolgedessen sinkt der Abbau von zyklischem Guanin-Monophosphat, welches nötig ist, um die Muskulatur des Penis zu entspannen. Durch die Blockade von Guanin-Monophosphat werden die Gefäße indirekt erweitert, wodurch leichter Blut in den Penis fließen kann. Dieser Umstand führt bei sexueller Stimulation des Mannes zu einer Erektion.
Die ursprüngliche Entwicklung von Sildenafil war für die Behandlung von Bluthochdruck gedacht. Aufgrund der erektionsfördernden Wirkung ist es dafür jedoch nicht optimal geeignet.
Etwa eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr werden 50 mg Sildenafil eingenommen. Sollte diese Wirkstoffmenge nicht ausreichen kann auf 100 mg hochdosiert werden, was der Tagesmaximaldosis entspricht. Beachtet werden sollte, dass die Einnahme zum Essen den Wirkeintritt des Arzneimittels verzögern kann. Die Anwendung von Sildenafil ist lediglich ein Mal täglich möglich.
Als Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Schwindel, Hitzewallungen, Sehstörungen und anfallartige Rötungen möglich. Die Anwendung in der Kombination mit Nitraten sollte unterlassen werden, da dadurch ein starker blutdrucksenkender Effekt erreicht werden kann.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Wechseljahre: Besser keine NEM mit Soja-Isoflavonen?
Etwa jede dritte Frau durchlebt die Wechseljahre mit starken Beschwerden wie Hitzewallungen und Co. Neben einer Hormonersatztherapie kommen zur Linderung …
OtriNatural: Haleon erweitert Otriven-Portfolio
Haleon bringt unter der Dachmarke OtriNatural fünf neue Produkte auf den Markt. Dazu gehören unter anderem ein Schnupfenspray, das ohne …
Bilastin: Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen
Die Gebrauchsinformation oraler Bilastin-haltiger Arzneimittel muss angepasst werden. Das ist das Ergebnis eines Beurteilungsberichts des Ausschusses für Risikobewertung im Bereich …