Der weibliche Zyklus ist das Ergebnis eines fein abgestimmten Hormonhaushaltes, der im Optimalfall recht regelmäßig verläuft. Hormonschwankungen sind hierbei normal und äußern sich auch im Hautbild. Auch im Apothekenalltag begegnen dir immer wieder Kundinnen, die sich Hilfe zur Besserung ihres Hautbildes im Menstruationszyklus erhoffen.
Der Menstruationszyklus dauert etwa 28 Tage, wobei dies von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann. Gesteuert wird er von verschiedenen Hormonen, wobei vor allem Östrogen einen großen Einfluss auf das Hautbild besitzt. Einteilen lässt sich der Zyklus in vier Phasen, die direkt aufeinander folgen.
Die Phasen des Zyklus und der Einfluss der Hormone auf die Haut
Den Beginn des Zyklus bildet der erste Tag der Menstruationsblutung, bei der die in der Follikelphase aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, wenn keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat. Der Hormonspiegel von Östrogen ist in dieser Phase auf dem Tiefpunkt und führt zu einem trockenen und fahlen Hautbild. Auch das Vorkommen von Pickeln und Unreinheiten ist aufgrund der zuvor stattgefunden Lutealphase möglich.
Nach einer Dauer von etwa sieben Tagen schließt sich die Follikelphase an, in der vermehrt Östrogen ausgeschüttet wird. Dies hat positive Einflüsse auf die Haut und macht sie ebenmäßiger, reiner und voller. Dies geschieht vor allem durch die gesteigerte Kollagenproduktion und die erhöhte Feuchtigkeitsaufnahme. Auch die Haare profitieren vom Einfluss des Östrogens, da sie voller, dichter und glänzender wirken.
In der Mitte des Zyklus wird der maximale Östrogenspiegel während der Ovulationsphase – dem Eisprung – erreicht. Auch die Haut hat nun ihren bestmöglichen Zustand und wirkt strahlend und rein.
Auf den Eisprung folgt die Lutealphase, die einen Wendepunkt im Hautbild und im Menstruationszyklus markiert. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde, sinkt der Östrogenspiegel rasch rapide ab und führt zu den typischen prämenstruellen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen. Der Körper bereitet sich auf den nächsten Zyklus und somit auf die Abstoßung der zuvor aufgebauten Gebärmutterschleimhaut vor. Durch den niedrigen Östrogenspiegel kommt das Hormon Testosteron mehr zur Wirkung und verursacht ein fettiges und unreines Hautbild. Dies kann auch bis in die Phase der Menstruation im neuen Zyklus anhalten.
Die richtige Pflege für das Hautbild in jeder Phase des Menstruationszyklus
Um die trockene und fahle Haut zu Beginn des Zyklus während der Menstruationsblutung richtig zu pflegen, ist es sinnvoll, auf leichte Feuchtigkeitscremes und -masken zurückzugreifen. Die Haut hat durch den Mangel an Östrogen eine verminderte Fähigkeit der Feuchtigkeitsaufnahme, die so ausgeglichen wird.
Während der Follikel- und Ovulationsphase und dem daraus resultierenden hohen Östrogenspiegel benötigt die Haut – zumindest zyklusbedingt – keine spezielle Pflege. Natürlich sollte die normale Hautpflege, angepasst an den jeweils persönlichen Hautzustand, auch in dieser Phase fortgeführt werden. Eine besondere Beachtung zyklusbedingter Beschwerden ist hier aber nicht notwendig, da die Haut den optimalen Zustand erreicht hat.
In der Lutealphase benötigt die Haut dann wieder besondere Unterstützung. Durch die testosteronbedingte erhöhte Talgproduktion ist eine regelmäßige Gesichtsreinigung wichtig, die den überschüssigen Talg und den Schmutz von der Haut entfernt und die Poren reinigt. Auch ein Gesichtsdampfbad kann helfen, die Poren zu öffnen, die Haut zu beruhigen und der Bildung von Pickeln vorzubeugen. Bei bereits bestehenden Pickeln ist unbedingt darauf zu achten, dass diese nicht geöffnet werden, um eine Entzündung zu verhindern. Bei starker Bildung von Pickeln und Unreinheiten können Cremes oder Gele mit Salicylsäure oder Benzoylperoxid für einen kurzen Zeitraum angewendet werden.
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