Eine falsche Bewegung und schon ist es passiert – ein stechender Schmerz im Rücken, der urplötzlich auftritt und in Gesäß und Beine ausstrahlt. Nun ist guter Rat teuer, denn eine schnelle Linderung der Symptome ist das Hauptanliegen bei einem Lumbago, der im Volksmund auch Hexenschuss genannt wird. Der erste Weg der Patient:innen führt nun in die Apotheke, wo sie auf schnelle Hilfe hoffen.
Ein Lumbago kann durch eine ungewohnte Bewegung oder Muskelverspannungen auftreten. Teilweise kann auch kein konkreter Auslöser ausgemacht werden. Allerdings ist die grundlegende Problematik immer eine geschwächte, verspannte oder verkürzte Rückenmuskulatur, die zu einer Reizung der Nerven, Faszien, Gelenke und Wirbel führt.
Ein Hexenschuss zeichnet sich durch starke, meist einseitig auftretende, plötzliche Schmerzen im Rücken aus, die auch in benachbarte Körperregionen ausstrahlen können. Die Beweglichkeit des/der Patient:in ist deutlich eingeschränkt und häufig wird eine Schonhaltung eingenommen.
Ist ein Arztbesuch notwendig?
Im Normalfall klingen die Beschwerden innerhalb von zwei bis fünf Tagen ab und sind nach spätestens zwei Wochen komplett überstanden. Ein Aufsuchen des Arztes oder der Ärztin ist in diesem Fall nicht notwendig.
Sollten die Schmerzen allerdings länger als fünf Tage ohne Verbesserung oder sogar mit Verschlechterung bestehen bleiben oder Empfindungsstörungen wie Taubheit, Lähmungen oder Kribbeln hinzukommen, muss schnellstmöglich die Vorstellung in einer Arztpraxis erfolgen. Auch bei verschiedenen bereits bestehenden Grunderkrankungen wie Osteoporose, Rheuma, Arthrose, Fibromyalgie, Diabetes oder einem in der Vergangenheit liegenden Bandscheibenvorfall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Hilfe zur Selbsthilfe bei Hexenschuss
Nach Abklärung und Abgrenzung der Symptomatik können im Beratungsgespräch mehrere Möglichkeiten der Selbstmedikation aufgezeigt werden. Zur Schmerzlinderung ist die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika, wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac, möglich. Eine kurzfristige Anwendung ist hier zur Linderung der akuten Beschwerden empfehlenswert. Gut geeignet sind auch Schmerzgele oder -cremes mit den gleichen Wirkstoffen, die direkt an der schmerzenden Stelle topisch angewendet werden können. Auch die Anwendung von Wärmepflastern oder -salben ist sinnvoll, um die verspannte Muskulatur zu lösen und so die Beschwerden einzudämmen.
Eine gute Variante zur kurzzeitigen Symptomlinderung ist die Stufenlage, bei der durch den/die Betroffene/n die Rückenlage eingenommen wird, die Unterschenkel werden auf einem Stuhl so platziert, dass am Knie und an der Hüfte je ein 90 Grad-Winkel entsteht. So wird die Rückenmuskulatur entlastet und der Schmerz lässt nach.
Für die meisten Betroffenen ist es am angenehmsten, wenn eine Schonhaltung eingenommen wird. Dies verschlimmert die Beschwerden allerdings langfristig nur, statt zu helfen. Viel wichtiger ist die moderate, aber konsequente Bewegung der betroffenen Rückenpartie. Die regelmäßige Belastung durch sportliche Tätigkeiten, wie zum Beispiel Yoga, ist auch gut geeignet, um einem Lumbago vorzubeugen. Das Vermeiden von Fehlhaltungen, zum Beispiel durch einen ergonomischen Arbeitsplatz, und die Reduktion von eventuellem Übergewicht wirken sich positiv auf die Rückengesundheit aus.
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