Verschiedene Faktoren können die Gefahr für Thrombosen erhöhen, darunter die Einnahme oraler Kontrazeptiva sowie eine Erkrankung an oder eine Immunisierung gegen Corona mit einem Vektorvirenimpfstoff. Doch auch gewöhnliche Erkältungsviren können das Thromboserisiko ansteigen lassen. Darüber informiert aktuell ein internationales Forscherteam.
Schätzungsweise 100.000 Menschen sterben hierzulande jährlich an einer Thrombose. Dabei bilden sich Blutgerinnsel in den Venen oder Arterien und schränken den Blutfluss ein. Treffen kann es generell jede/n. Doch einige Faktoren können das Risiko erhöhen. Gleiches gilt für das Auftreten von Thrombozytopenien. Dabei kommt es zu einer Verringerung der Thrombozytenzahl. Thrombozyten dienen im Körper dazu, bei Verletzungen wie Schürfwunden und Co. dafür zu sorgen, die Blutung zu stillen. Kommt es zu einer Läsion, werden die Blutplättchen entsprechend aktiviert und beginnen die Blutgerinnung.
Die Ursachen für eine Thrombozytopenie sind unter anderem eine Heparin-Exposition (= Heparin-induzierte Thrombozytopenie, kurz HIT), eine Autoimmunerkrankung (= autoimmune HIT) sowie die Coronaimpfung mit einem Vektorvirenimpfstoff auf Basis von Adenoviren (= Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie, kurz VITT). Auslöser sind in der Regel Antikörper, die an die Proteine von Thrombozyten binden und für deren Aktivierung sorgen, obwohl keine Verletzung vorliegt.
Erkältungsviren als Auslöser von Thrombozytopenien und Thrombosen?
Doch auch Erkältungsviren können dabei eine Rolle spielen und das Thromboserisiko erhöhen, wie Forschende der University of North Carolina (USA) gemeinsam mit Wissenschaftler:innen anderer Institute in einer Studie erklären.
Festgestellt wurde dies anhand von Fallberichten zu Patient:innen, die mit entsprechenden Beschwerden, darunter schwere Thrombozytopenien und Thrombosen, ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Nachdem die üblichen Auslöser wie eine Heparin-Exposition oder eine Impfung ausgeschlossen werden konnten, wurde eine jeweils vorliegende Adenovirusinfektion als Ursache angenommen. Denn ähnlich wie bei der VITT kommt es durch die Erreger zu einer Bindung an körpereigene Thrombozyten, wodurch die Blutgerinnung angekurbelt wird. Die Folgen: Blutgerinnsel und schwere Thrombozytopenien.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Risiko für Entwicklungsstörungen: Kein Cortison für Schwangere?
Glucocorticoide kommen unter anderem zur Behandlung von Allergien, rheumatischen Krankheiten sowie Autoimmunerkrankungen zum Einsatz. Doch weil durch die Behandlung Entwicklungsstörungen …
Ibuprofen, Paracetamol oder Opioide: Was hilft besser bei Zahnschmerzen?
Der Termin in der Zahnarztpraxis gehört für viele Menschen zu den unangenehmsten Arztbesuchen – erst recht, wenn akute Beschwerden vorliegen. …
PPI: Verminderte Levothyroxin-Aufnahme
Werden Levothyroxin und Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Omeprazol und Pantoprazol kombiniert, ist dies nicht ohne Weiteres möglich. Der Grund: Unter PPI …