Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringt auf Vorkehrungen gegen mögliche neue Engpässe bei Kindermedikamenten. Nach derzeitiger Einschätzung könnte im kommenden Herbst und Winter für wichtige Antibiotika und weitere relevante Arzneimittel für Kinder „eine angespannte Versorgungssituation“ entstehen, heißt es in einem Brief an den Verband des Pharmagroßhandels, über den zuerst die Mediengruppe Bayern (Donnerstag) berichtete.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte habe eine „Dringlichkeitsliste“ mit Kinderarzneimitteln mit höchster Priorität erstellt. Lauterbach bat darum, in Beschaffung und Lagerhaltung dieser Mittel zu intensivieren.
Um Engpässe bei Medikamenten vor allem für Kinder zuverlässiger abzuwenden, war im Juli bereits ein Gesetz beschlossen worden. Es macht als Sicherheitspuffer Vorräte von mehreren Monatsmengen für vielgenutzte Arzneimittel zur Pflicht. Preisregeln sollen gelockert werden, um Lieferungen nach Deutschland für Hersteller lohnender zu machen. Das Gesetz brauche aber Zeit, um zu wirken, sagte Lauterbach der Mediengruppe Bayern. Um kurzfristig Engpässen vorzubeugen, solle der Großhandel wichtige Medikamente für Kinder daher bereits jetzt bevorraten. „In dieser Erkältungs- und Grippesaison sollen besorgte Eltern nicht erneut vor leeren Apothekenregalen stehen.“
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