L-Thyroxin ist auf der Substitutionsausschlussliste zu finden. Diese beinhaltet unter anderem Wirkstoffe, bei denen schon eine geringfügige Änderung der Dosis oder Wirkstoffkonzentration zu klinisch relevanten Wirkungsveränderungen führen kann. Darum wird ein Austausch ausgeschlossen. Aristo hat die Zusammensetzung von L-Thyroxin verändert, darum müssen die Patient:innen engmaschig kontrolliert werden.
Ab August wird L-Thyroxin Aristo in neuer Zusammensetzung erhältlich sein. Neu ist Maisstärke als Hilfsstoff – am Wirkstoff selbst ändert sich nichts. Die Anpassung soll die Stabilität von Levothyroxin- Natrium über die gesamte Haltbarkeit des Arzneimittels verbessern.
Einnahme unverändert
Patient:innen sollen die Einnahme wie gewohnt fortführen. Wird auf die neue Zusammensetzung gewechselt, wird eine engmaschige Kontrolle empfohlen. Der Grund: Aufgrund des engen therapeutischen Fensters von Levothyroxin sind Veränderungen der Schilddrüsenstoffwechsellage möglich. Sensible Patientengruppen wie beispielsweise Patient:innen mit Schilddrüsenkrebs,
kardiovaskulären Erkrankungen oder auch Schwangeren sollte besondere Beachtung geschenkt werden.
Das synthetisch verabreichte L-Thyroxin ist in seiner Wirkung dem vom Körper gebildeten Schilddrüsenhormon ähnlich, der ohnehin nicht zwischen den beiden Substanzen unterscheiden kann. Vorwiegend in Leber und Niere findet eine Umwandlung zu Liothyroxin (T3) statt, das die aktive Wirkform darstellt. Die Substitution führt dann zu einer Normalisierung der Stoffwechselvorgänge. L-Thyroxin wird einmal täglich eine halbe Stunde vor dem Frühstück mit Leitungswasser eingenommen. Seit Langem ist bekannt, dass Levothyroxin mit den polyvalenten Kationen Calcium, Eisen und Aluminium interagiert. Daher sollte zu entsprechenden Präparaten zur Nahrungsergänzung sowie zu Antazida ein zeitlich versetzter Einnahmeabstand eingehalten werden.
Neues Design und neue Zusammensetzung für L-Thyroxin Aristo
Im Zuge der Umstellung der Zusammensetzung werden die Packungen ein neues Design erhalten – neues Farbkonzept inklusive. Zudem wird die Wirkstärke mehr in den Fokus gerückt und auf der Seitenlasche der Faltschachtel zu finden sein. Der Farbstreifen wird vergrößert. Dieser ist waagerecht neben dem pinkfarbenen Streifen angeordnet, den alle Packungen tragen. Der Anwenderkreis wird auf den neuen Packungen keinen Platz mehr finden. Auch der Blister wurde umgestaltet und hat künftig einen schwarzen, statt zuvor blauen Aufdruck.
Was sollen Apotheken tun?
Zum einen die Patient:innen auf die neue Zusammensetzung hinweisen und zum anderen informieren, dass die neue Tablette, wie die ursprüngliche anzuwenden ist. Außerdem soll zu einer engmaschigen Kontrolle durch den/die behandelnde Ärzt:in geraten werden. Apotheken werden gebeten, die Patienteninformation, die dem Rote-Hand-Brief beiliegt, auszuhändigen.
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