Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat die Apotheker:innen für ihren an diesem Mittwoch geplanten bundesweiten Protesttag kritisiert. „Wir brauchen Apotheken als Vertrauensorte, als Ansprechpartner für gesundheitliche Fragen vor Ort. Ich verstehe die Sorgen vieler Apotheker, aber Streik ist wirklich die falsche Medizin“, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk.
Dahmen machte den Apotheker:innen wenig Hoffnung auf Erfüllung ihrer Forderung nach mehr Geld. Den Wunsch könne er nachvollziehen, aber vermutlich sei er nicht erfüllbar – wegen des Sparzwangs. „Ich sehe, dass durch Inflation, durch steigende Personalkosten die Apotheken trotzdem unter Stress sind. Aber auch da hat die Politik ja mit entsprechenden Gas- und Strompreisbremsen für kleine und mittelständische Unternehmen reagiert und versucht, Kompensationsmaßnahmen drumherum zu bauen“, sagte Dahmen.
Man stehe am Anfang eines parlamentarischen Verfahrens für ein wichtiges Gesetz, welches die Situation der Apothekerinnen und Apotheker und die Verfügbarkeit zurzeit nicht lieferbarer Medikamente deutlich verbessern solle. Man müsse darüber reden, wie die Arbeitssituation durch Bürokratieabbau und Digitalisierung verbessert werden könne, sagte Dahmen.
Die Apothekerverbände haben einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt und verlangen unter anderem eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen Apotheker:innen am Mittwoch schließen und die Versorgung über Notdienstapotheken aufrechterhalten.
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