Fett macht fröhlich – oder etwa doch nicht? Dass frittierte Speisen in der Regel nicht gerade gesund sind, ist bekannt. Doch wie eine aktuelle Studie zeigt, haben sie auch Einfluss auf das psychische Wohlbefinden. Demnach könnten Pommes frites und Co. verstärkt Depressionen verursachen.
Pommes frites gehören nicht nur bei Kindern zu den beliebtesten Gerichten. Etwa jede/r dritte Erwachsene verspeist die frittierten Kartoffelstäbchen hierzulande mehrmals pro Monat oder sogar pro Woche – Frauen dabei häufig mit den Fingern. Eine Portion Pommes (150 Gramm) hat etwa 440 Kalorien und enthält rund 22 Gramm Fett. Und genau da liegt das Problem. Denn der hohe Fettgehalt kann sich auf die Psyche auswirken. Chinesische Forscher:innen haben untersucht, welchen Einfluss der Verzehr von frittierten Speisen auf die mentale Gesundheit hat. Besonders auffällig sind dabei die Ergebnisse zu Pommes frites, die vermehrt Depressionen hervorrufen können.
Depressionen durch Pommes frites?
Der Reihe nach. Die Wissenschaftler:innen der Zhejiang University in China haben mehr als 140.000 Personen über elf Jahre im Hinblick auf ihre mentale Gesundheit untersucht. Unter den Proband:innen, die innerhalb des Untersuchungszeitraums regelmäßig Frittiertes gegessen haben, wurden insgesamt 8.294 Fälle von Angstzuständen und 12.735 Fälle von Depressionen festgestellt. Im Vergleich zu Personen, die Pommes und Co. abgeschworen haben, war dies ein Zuwachs von 12 beziehungsweise 7 Prozent. Am höchsten war das Risiko einer Depression demnach bei Pommes frites.
Ein möglicher Grund ist das beim Frittieren von Kartoffeln freigesetzte Acrylamid. Dieses wurde bereits vor einigen Jahren von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Lebensmitteln als potenziell karzinogen eingestuft und kann laut den Forschenden auch für ein erhöhtes Risiko von Angstzuständen und Depressionen verantwortlich sein. „Wir konnten nachweisen, dass eine Langzeitexposition gegenüber Acrylamid über eine durch oxidativen Stress vermittelte Neuroinflammation angst- und depressionsähnliche Verhaltensweisen auslöst“, heißt es von den Autor:innen. Denn Acrylamid stört den Lipidstoffwechsel im Gehirn.
Ernährungsexpert:innen weisen jedoch darauf hin, dass die Studienergebnisse nur vorläufig seien und noch geklärt werden müsse, ob frittierte Lebensmittel wirklich die Ursache für psychische Probleme sind oder ob Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen zum Trost eher zu Pommes und Co. greifen.
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