Urlaub in Sicht! Die Sommerferien rücken immer näher und viele Reiselustige zieht es wieder raus in die Welt oder auf die hohe See. Wer sich für eine Kreuzfahrt entscheidet, sollte seetüchtig sein – und wenn nicht, kommt bei Seekrankheit Hilfe aus der Apotheke.
Übelkeit, Schwindel und Müdigkeit gehören zu den Symptomen der Seekrankheit. Schnell kann der langersehnte Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff und bei der Überfahrt mit der Fähre zum Albtraum werden, denn einfach aussteigen können Betroffene nicht.
Wie entsteht Seekrankheit?
Ursache der Seekrankheit ist eine Irritation unserer Sinne. Denn während Wellengang das Schiff zum Schwanken ringt, bleibt alles an seiner Position. Die Reize von Ohr und Auge, die an das Gehirn weitergeleitet werden, stimmen nicht überein. Gleiches passiert im Auto oder im Bus: Denn auch hier befindet sich der Körper in einem unbeweglichen Raum, während das Gleichgewichtsorgan schaukelt. Darauf regiert der Organismus mit Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Wenn wir schlafen, macht das Gleichgewichtsorgan eine Pause. Die Augen sind geschlossen und das Gehirn verarbeitet nur einen Sinneseindruck.
Was hilft?
Wer eine Überfahrt mit der Fähre macht, sollte bereits eine halbe Stunde vor Auslaufen auf Hilfe aus der Apotheke setzen, um Seekrankheit vorzubeugen. In Frage kommen:
Antihistaminika: Dimenhydrinat oder Diphenhydramin sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich – als Tablette, Saft und Zäpfchen sowie als Kaugummi. Die Arzneistoffe unterdrücken die Wirkung des Botenstoffs Histamin und wirken so Übelkeit und Erbrechen entgegen. Nach der Einnahme können Betroffene über Müdigkeit klagen.
Scopolamin ist vor allem für Erwachsene auf Langstreckenreisen geeignet, und zwar als verschreibungspflichtiges Pflaster. Das Alkaloid wirkt dämpfend auf das Zentralnervensystem. Betroffene sollten das Pflaster circa fünf Stunden vor Reiseantritt hinter das Ohr kleben – die Wirkung hält etwa drei Tage an. Zu den unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit und Mundtrockenheit.
Ingwer kommt als pflanzliche Alternative in Form von Kapseln. Der Vorteil: Im Vergleich zum Antihistaminikum macht Ingwer nicht müde und schränkt das Reaktionsvermögen nicht ein. Die Wirkung sei aber schwächer als bei Antihistaminka und müsse Expert:innen zufolge noch besser belegt werden. Das Produkt ist daher nur mit Einschränkung geeignet.
Was sonst noch helfen kann
- Ablenkung suchen und zum Horizont schauen
- in der Mitte des Schiffes aufhalten
- kleine Mahlzeiten essen
- histaminhaltige Nahrung wie Salami, Hartkäse, Thunfisch, Schokolade, Rotwein, Kaffee meiden
- auf den Rücken legen und ausruhen.
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